Am 14. März 1845 verstarb der Brandweinbrenner und Brauereibesitzer Claus Hinrich von der Heyde aus Hennstedt.
Pastor Asmus Heinrich Nissen, ein Mitglied des Mäßigkeitsverein, die den
Verzicht auf Bier und Schnaps predigten, hatte als ein Kämpfer gegen die
„Brandweinseuche“, den Verstorbenen zur letzten Ruhe geleitet. In der
Leichenpredigt brachte nun unser Pastor Nissen seine persönliche
negative Einstellung zum Alkohol zum Ausdruck. Diese Predigt rief eine
Spaltung in der Gemeinde hervor und ergab danach einen schweren Stand
für ihn als Pastor in der Gemeinde. Vermutlich hat Pastor Nissen diese
Gedenk-Tafel dann verfasst und drucken lassen, um den Frieden in der
Gemeinde wieder herzustellen. Aus heutiger Sicht sehen wir diese Schrift
als Versöhnung mit allen Einwohnern des Kirchspiel Hennstedt."
Quellennachweis: Thomas Giesenhagen, Kampf dem Heider Drachen. Die
vergessene Dithmarscher Mäßigkeitsbewegung 1843-1849.
"1847 wurden die Renovierungsarbeiten nach dem verheerenden Brand der Kirche von 1844 beendet. Pastor Nissen legte eine handschriftliche Notiz und ein kleines Heft („Gedenk-Tafel“) in die Kugel der Kirchturmspitze. Weitere Informationen ( geschichtliche Beschreibung Kirchspiel Hennstedt) siehe Heft in der Anlage.
Die schritliche Notiz:
Liebe Gemeinde
Du freust Dich bei dem Anblick des neuen Thurms, das weiß ich, ich setze
deshalb voraus, daß Du auch gerne liest die Nachrichten, die ich zur
Aufbewahrung in dem Knopfe des neuen Thurmes für geeignet hielt, und
dies mag den Druck derselben rechtfertigen. Der neue Thurm ist eine
schöne Zierde für unsere Kirche. Ich hoffe, daß dieser Bau eine
Verschönerung unserer ganzen Kirche in allen ihren Theilen herbeiführen
wird; aber die schönste Zierde bist Du, liebe Gemeinde, wenn Du Dich
recht zahlreich im Hause des Herrn einfindest, zu vernehmen, was zu
Deinem Frieden dient. Habe lieb die Stätte, da des Herrn Ehre wohnt, das
ist die freundliche Aufforderung und Bitte
Deines
Seeltrösters
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