In den 60er Jahren wurde ein steingewordenes Zeugnis der Geschichte am Weg zwischen Hennstedt und Pferdekrug `wiederentdeckt` - sprich: gewürdigt.
Es handelt sich um den Sühnestein, auf dem ein Ereignis aus dem Jahre 1630 festgehalten wird. Damals – zu Zeiten des 30jährigen Krieges – wurde ein Mann an diesem Ort umgebracht. Warum der Mord geschah, bleibt im Dunkel der Geschichte. Auch sind die Namen des Opfers und des Täters nicht mehr bekannt. Die Familie des Täters war seinerzeit verpflichtet, zur Sühne der Untat einen solchen Gedenkstein aufzustellen.
Ein schriftliches Zeugnis dieser Bluttat ist nicht vorhanden, es gibt nur verschiedene Vermutungen zum Geschehen. Auch aus der verwitterten und kaum noch leserlichen Inschrift des Steines geht nicht eindeutig hervor, was sich dort ereignete. Aber soviel lässt sich nachweisen, dass es sich um einen Überfall handelte, bei dem jemand „ERBARMLICKEN SCHATEN” (erbärmlich erschossen) wurde, auch lässt sich „HOKSTÄTTE” als Ortsbeschreibung deuten. Der Text endet mit den Worten „DEM GOTT GNEDIG SI”, darunter ist ein Lateinkreuz eingemeißelt.
Der Hobbyhistoriker Gerd Gramlow hat 1964 seine Untersuchungen zum Sühnestein und den bisherigen Ergebnissen der Forschung zusammengetragen; aber auch ihm ist es nicht gelungen, das Geheimnis des Steins zu lüften.
Erst 2008 interessierte man sich erneut für dieses seltene Denkmal. Es sollte nun gewürdigt und das Geschehen der Vergessenheit entrissen werden. So wurde beschlossen, den Stein zu reinigen und ihn in der Nähe des ursprüngliches Standortes aufzustellen, damit er besser zur Geltung kommt.
Nun ist der Stein ins rechte Licht gerückt; eine Erklärungstafel weist auf die Mordtat hin und eine Bank lädt zur Besinnung ein.
Sühnestein