In einem Vertrag von 1281 der Hansestadt Hamburg mit Dithmarschen wird zum erstenmal das Kirchspiel Hennstedt und damit auch die Sekundus Kirche erwähnt. Der einschiffige spätromanische Feldsteinbau stammt aus dem Ende des 12.Jahrhunderts. Er wurde dem Heiligen Secundus, einem Märtyrer des 4. Jahrhunderts, geweiht. An der Südseite dokumentiert ein altes vermauertes Portal einen früheren Eingang1. Der Chorraum mit spätgotischer Ausstattung, Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes als Standfiguren im Chorbogen stammt aus der Zeit um 1480. Die heutige Ausmalung des Inneren wie auch die Glasgemälde im Chor entstanden in den Jahren 1927- 28 und wurden bei der letzten Renovierung vorsichtig ergänzt.
1837 wurden die Fenster verändert, aber ein vermauertes Rundbogen-Fenster aus der Spätromanik an der Nordseite der Kirche ist noch erhalten.
Nachträglich angebaut wurden die Stützmauern an der Ostseite der Kirche, außerdem im 19. Jahrhundert die westliche Verlängerung des Kirchenschiffes im neugotischen Stil. Hierin befindet sich die Eingangshalle, die den Gefallenen des I. und II. Weltkrieges gewidmet ist.
Der heutige Turm wurde 1847 nach einem Brand neu ausgeführt in Anlehnung an die Form seines Vorgängers. Außerdem ist auf der Ostseite ein barocker Dachreiter aus dem 18. Jahrhundert zu sehen.
Es gibt ein Foto der Secundus Kirche von 1936, das uns zu Recherchen veranlasste. Es zeigt die Nordseite der Kirche. Man kann links neben dem Epitaph Treppenstufen mit einem Geländer erkennen, die zu einer etwas höher gelegenen Tür führen. Im Innenraum der Kirche sollte man auf einer weiteren Treppe zur Empore gelangen können. Nach Aussage von Zeitzeugen wurde diese Treppe von Gemeindemitgliedern genutzt, die nicht gerne als Kirchgänger gesehen werden wollten. Auch konnte man vorzeitig den Gottesdienst verlassen, ohne besonders aufzufallen. Diese Tür an der Nordseite der Kirche wurde in den 1950er Jahren zugemauert, als Pastor Klingenberg im Amt war. Das brachte ihm einigen Ärger ein und führte bei einem Mitglied zum Austritt aus dem Kirchenvorstand.
Die Kirche
Kirche vor 1900
Die „verschwundene“ Kirchentür an der Nordseite, aufgenommen 1936
Alter Eingang an der Südseite der Kirche