Ebenfalls zu den wenigen alteingesessenen Handwerksbetrieben, die den wirtschaftlichen Strukturwandel überstanden haben, gehört die Schlachterei Eikmeier.
Die Anfänge dieses Betriebes liegen im Dunkeln. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass er bereits in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts existiert haben muss. Belegt ist, dass der vom Carstens-Hof in Langenhorn stammende und 1849 geborene Schlachter Peter Carstens einmal Inhaber dieser Schlachterei war. 8
Auch seine Nichte Margarethe Zielinski, aufgewachsen in Hamburg, erwähnt in ihren Kindheitserinnerungen, dass sie ihre Sommerferien immer auf dem Hof ihres Onkels in Langenhorn verbringen durfte. Auf dem langen Weg dorthin wurde stets beim ‚Onkel Peter’ in Hennstedt Zwischenstopp gemacht, um sich dort in seiner Schlachterei mit einem kräftigen Wurstessen zu stärken.
Vermutlicher Nachfolger von Peter Carstens muss der auf dem nachstehenden Foto abgebildete Claus Claussen gewesen sein, von dem allerdings nichts Näheres bekannt ist. (Sein Name geht aus der Schaufenster-Inschrift hervor).
Ebenso weiß man nicht, ob es noch einen weiteren Nachfolger gab, bevor der Schlachter Wilhelm Schütt den Betrieb erwarb. Da er im Jahre 1930 seine Meisterprüfung ablegte, ist anzunehmen, dass er zeitnah den Hennstedter Betrieb übernahm. Bekräftigt wird diese Annahme dadurch, dass Alt-Hennstedter, die Mitte der 1920er Jahre geboren wurden, sich daran erinnern können, dass es die Schlachterei Schütt bereits in ihrer Kindheit gab.
Im Jahre 1955 übernahm der aus Ostpreußen stammende Schlachter Ernst Bethke den Betrieb und ließ als erste Baumaßnahme das im Hinterhof stehende alte Schlachthaus abreißen und als Anbau zum Vorderhaus ein neues Schlachthaus errichten, das auch bezüglich der hygienischen Verhältnisse wesentlich verbessert wurde. Weitere kleinere Umbauten folgten.
Aus Altersgründen verkaufte Schlachter Bethke sein Geschäft 1972 an den jetzigen Inhaber Hans Eickmeier, der ca. zwei Jahre nach dem Erwerb das alte Haus abreißen und durch das heutige moderne ersetzen ließ. Übernommen wurden aus dem Abrisshaus die alten Wandfliesen mit den Darstellungen von Rind und Schwein, zu sehen im heutigen Verkaufsraum.
Schlachter Wilhelm Schütt
Schlachter Claus Claussen vor seinem Geschäft (vermutlich vor dem 1. Weltkrieg)