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broder Kinder denn weßel nicht wollen thofreden sin, erbuth sick
der Deetlef Carstenß solck tho sick geweßelde stücke landeß wedder af=
thotreden, Unnd dariegen sin eigen lant wedder anthonemen,
Jodoch dat he sine uhtgegevene 15 M, uht deß Woelt[1] Carstenß
friestenn Güdere will wedderümme tho forderen hebben,
Sekere Gethügen Dyrck Reimerß tho Henstede Unde Sivert Hake
thor Horst, Actum Henstede ut supra Hiraver 2 Certen[2] dorch
dat wort Vordrach upgerichtet, und dele ein darvan thogestellet.
(Z) Sivert Hake thor Horst heft vann Hanß Wiberß Sone Wiber
thor Wittenn Wurt[3] entfangen – 4 tonne Roggen „Koepmanß guet“ desülvigen
up Michaeliß[4] erstkümstig vor 25 M 8 ß mit redem gelde
thobethalen. By Vorpandinge siner gesampten Güdere,
Ock Vorplichtinge eines Inlagerß, Urkuntlich Under
siner eigenen undergeschrevenen Hant , Datert den 7 Marty
Anno1613.
(Z) Johann und Reimer Tgittenß gebrödere und thom Kleve wanaf=
tich, sint eine vor alle schüldich, dem Deetleff Carsten upm
Westermhor – 100 M lübb: desülvigen up Gallendach[5]
dießes itzlopenden Jareß mit eineß Jareß geborlicher Renthe
in redem gelde thobethalen, By Vorpandinge erer gesam=
pten Itzigen und Inkünftich erlangenden Güdere,
Urkuntlich under eren eigenen under geschrevenen handen,
Datert denn 14 Marty Anno 1613.
*duae partes dd 4 ß.*[6]
(Z) Anno 1613 denn 21 Marty Hannß Thede Johann tho Wi=
merstede heft Vann Maß Carsten tho Vedderinge erf und eigendom=
lich gekoft, Ein stucke Wischlant in der Reetwische[7] belegen up
der Ouwstede[8] genomet, de nabere Kruse Johanß Clauß benorden,
Unnd Peterß Reimerß besüden, In der Summa Vor 18 M
Unnd datsulvige in Söß Jaren mit aller bedageden Renthe tho
bethalen, darvan der erste termin up Michaeliß erstkamende
mit eineß Jares voller Rente bedaget, Der Koper settet vor
de bethalinge tho pande, dit gekofte Lant alse ein unvorlate=
nes guet, Nevest sinen Anderen gesampten Guderen,
So will ock der Vorkoper sollich Lant dem Koper vor alle an unde
upsprake frie leveren, Uthsinen gesampten Guderen,
[1] Wolt = Vorname
[2] Charta partita = geteilte Urkunde. Wikipedia.
[3] 25 795 Stelle-Wittenwurth, Amt Heide Umland.
[4] Michaelistag = 29. September.
[5] Gallustag = 16. Oktober.
[6] duae partes de dato 4 ß = Zwei Teile (Schriftstücke) mit dem heutigen Datum für 4 Schilling (verfasst, abgerechnet).
[7] Reetwisch = Flurname in Wiemerstedt. Erdbuch und Karte von 1775. Wegemann 96
[8] Vermutlich in der Nähe der Au (Broklandsau).
Sekere Gethugen David Nieman, van Renßborch, Unnd
Carsten Grothen Sone Johan Van Veddering,
Actum ut supra.
*duae partes dd 4 ß*
(Z) Anno 1613 denn 21 Marty, hebben Grothe Karstenß
Ervenn tho Veddering, alße Carsten Groten Grete und
ere Sohn Johann beide Jegenwerdig „mit Marß Karsten
der sülven“ einen Unwedderroeplich
Lantweßell geholden, Also dat de gedachten Erven,
dem Mahß Karsten tho Vedderinge hebben upgedragen und aver=
laten, einen Strenge[1] vann 8 schepelßaet groet, de Nabere
Dilveß Clauß besüden, Unnd Carsten Rode benorden, wellich
lannt itziger tidt in der Winterfallige licht, Dariegen deit
der Mahß Carsten den gemelten Erven wedder an de bü=
tenschop, einen Drier benorden dem Kerckwege[2] mit Roggen
itziger tidt beseyet, De Naber Carsten Groten Erven sülven
besüden, unnd Hülcke Clauß Hanß Erven benorden,
Und gift der Mahß Carsten up sollichen weßell tho – 51 M,
welckere de gemelten Erven tho voller genöge bethalet
bekamen, Will demnach der eine dam Anderen dat
sine frie leveren und warende wesen uhteren Redesten
unnd besten Güderen, Sekere Gethugen Davit
Nieman Van Renßborch, Und Grothe Carstenß Clauß
Vam Berckenholm, Hiraver 2 Certen vor ferdiget
Unnd dorch dat wort Warheit uhteinander geschneden,
ock Jedem dele eine darvan thogestellet.
*Creditor dd 2 ß*
(Z) Peterß Hannß tho Northeistede iß schuldich, dem Grote
Reimerß Clauß darsülvest 3 M weinig 2 ß , up börgerdach[3]
erstkamende mit redem gelde thobethalen, Börgen Peterß
Reimerß tho Süderheistede, lavet bi Vorpandinge siner gesampten
Güdere, Der debitor settet wedderümme tho pande sinem
börgen, Eine Haftve Morgen van sinem Karcken lande, der
Naber Eggerß Clauß Jarre besüden, woferne nun der börge
up den Hovetdach de bethalinge moste dohn, schall he dariegen
sollich Kerckenlant antasten und gebruken bet he wedderümme
dißeß gelofteß entfriet, Und ock Jarlich der Kercken
[1] strenge = 1. gerade, gestreckt. Lübben 385. [Streifen Land]
[2] Flurname. Wegemann 80.
[3] Borgerdach = Bürgertag Mensing: Bauernchronik 81,234, 376. Ist der 8. September des Itzehoer Herbstmarktes. Mensing I, 485ff.
Henstede 10 M „darvor“ vorrenten, Sekere Gethügen Davit
Nieman Van Renßborch und Junge Clauß Woelt thor Horst
datert den 25 Marty Anno 613.
(Z) Sehlige Johanß Wiberß Wibe tho Hollingstede iß schuldich
Deetleffß Johanß Wibersen, darsulvest, 30 M lübsch, up
Michaeliß[1] erstkumstig desülvigen mit redem gelde thobethalen, mit
*Jareß Renthe*,
by Vorpandinge erer gesampten Gudere, ock Vorplichtinge eineß
Inlagerß, Sekere Gethügen H. Nicolaus Bulcke[2] Prediger
binnen Henstede, Unnd Davit Nieman börger in Renßborch
datert denn 25 Marty Ao 1613.
(Z) Haringk Russe tho Henstede hefft van Clauß Hennekenß
ein Kannengeter[3] binnen Tönningk, entfangen und upgeböret
160 M lübsch, desülvigen vom Dato angande aver 3 Mahnten[4]
mit geborlichen Mantgelde[5], und in ganckbarer Münthe dem ge=
trüwen Inhebber dießer schrift thobethalen, Börgen,
M. Johannes Coronaeus Pastor tho Henstede und Johan Reimerß dar=
sülvest Erfgeseten[6], Laven eine Vor alle by Vorpandinge erer
gesampten Güdere, Ock Vorplichtinge eineß Erlichen Inlagerß
binnen Tonningk thoholden, Der Debitor settet sinen Börgen
wedderümme tho pande sine gesampten Güdere, Gelickesfalles
by eines Erlichen Inlagerß Vorplichtinge, urkuntlich under
eren eigenen Undergeschrevenen henden und upgedrückeden
pitzeren, Datert denn 7 Aprilis Anno 1613.
*Up dit gelt ist avermalß eine nie H(ovet)schrift uht gegeven so
datert den 27 Juny Ao 1613, und schal bet up Martini erstkümstig
mit geborlichem Mantgelde Vorrentet werden, It bliven ock
desülviger borgen darvor bestande.*
*Creditor dd 2 ß.*
(Z) Wilhelm Hüsingk tho Henstede nevenst siner Ehlichen Hues=
fruwen Telßen, sint eine vor alle schüldig, Hanß Jürgenß darsül=
vest, 15 M lübb: Vor einen afgekoften Hoycken[7], Datsülvige
in twe Termine thobethalen, alße erstlich up Michaeliß erstkümstig
7 ½ M ahne renthe, und up Ostern Ao 614 de averigen 7 ½ M
mit eines Jareß Renthe, Unnde sollicheß by Vorpandinge
erer gesampten Güdere, Benevenst Vorplichtinge eines
Erlichenn Inlagerß, Sekere Gethügenn Junge Johan Offe
tho henstede, Unnde Clauß Peterß vann Dorpeling[8],
Actum Henstede denn 10 Aprilis 1613.
[1] Michaelistag ist der 29. September.
[2] Bullichius (auch Bülke genannt), Nicolaus war von 1605-1641 Diakon und von 1641-1657 Pastor in Hennstedt. Er wurde 1574 im hiesigen Kirchspiel in Kleve geboren. Fehse, Seite 808 und 824ff.
[3] kannen-geter = Kannengießer, Zinngießer. Lübben 168. Der Zinngießer fertigt im Gussverfahren Zier- und Gebrauchsgegenstände, die in handwerklichen Werkstätten entstehen und deren Grundmetall Zinn darstellt. wikipedia.
[4] mânde = Monat. Lübben 217.
[5] Monatlich zu entrichtendes Geld.
[6] Erbgesessen = mit erblichem Besitz an einem Ort ansässig. Grimm III, 721.
[7] hoike = Mantel. Lübben 146.
Hoike = genaue Beschreibung in: Die Volkstrachten in Dithmarschen. A. Hoffmann 49ff.
[8] 25794 Dörpling, Amt: Kirchspielslandgemeinden Eider, Dithmarschen.
*Dit gehöret negest dem 25 Martio tho stahnn*
(ZZ) Anno 1613 denn 3 Aprilis sint Syvert Hake unnd sinn broder
Clauß Hake vann der Horst erschenen, Unnd tho vortekenen[1] begeret
Dat, nademmale ere S. Vader Peter Hake mit dode afgegahn,
de gesampten Erven vann deß S. Vaderen allen Güderen So he be=
storven, ehren broder den gemelten Sivert Haken afgehandelt und
mit ehme sick grüntlich vordragen, welcker Vordrach geschlo=
ten achte dage na dießen negest afgelopenen Vastelavent,
Dergestalt dat der Sivert schall hebben – 1 stücke Landes
in der Klever Veltmarcke up der Wische belegen, ungefehr van
6 schepelsaet, de Naber Hanß Marckeß bewesten und Sivertß
Johannß Karsten beosten, Noch eine Vhalstripelde[2] Kho, 1
Schincken Speckeß, 1 Tinnen Kanne Unde 1 tinnen Vatt, wel=
licheß der Sivert thor genöge entfangen unde bekamen, als quite
derowegen „he vor sick unde sine erven“ sine Süster unde broder, wegen
der vaderlicken Güdere So ehme itzunt darvan konden kamen,
also dat he nicht wider henforder mer darup heft thospreken,
It willen ock sine Süster unde brödere van welckeren obge=
dachter Clauß Hake de Volmacht gehatt, diße vongemelten
Güdere, dem Sivert vor alle an Unde upsprake frye leveren,
uht eren redesten unde besten Güderen, Tho deme schölen
Unnd willen ock de gesampten Erven, de twe pöste schulde,
so der Sivert by Bartelt Unnd Michell Krameren thor Heide
bet up vorgenorten Dach alße der Vordrach geschlaten, gemeket,
vor den Sivert afholdenn Unde bethalen, gelickeßfalleß bi
Vorpandinge erer gesampten Gudere, Wat averst
nun na dem upgerichteden Vordrage der Sivert Vor schulde
mer gemaket edder inß kunftige maken werde, sollicheß
schall der Sivert uht sinen eigenen thogedeleden Guderen
bethalen, Unnd de „andern“(?) Erven nichteß dorchuth darmit thoschaffende
hebben, Solliches ist vann beiden delen belevet[3]
Unnd Angenamen, welckeß de eine dem Andern ahne ge=
fehrde veste und Unvorbraken bi ehren truwen und guden Ge=
laven gelavet thoholden, Sekere Gethügen So hirby an
Unnd Aver gewesen, De Ersamen Clauß Timme tho Henstede,
Unnd Hinrick Evekenß van der Heide, Sint ock umme
[Fortsetzung Seite 256]
[1] vortêken(en) = auf-, verzeichnen; bestimmen. Lübben 527.
[2] vale, vâl = fahl; falb, gelb, grau. Lübben 467. stripet = gestreift, but. Lübben 386.
[3] be-lêven 2. = genehmigen. Lübben 37.
Nachdeme Ick Jürgen Nieman, deß Haringk Rußen sine
folbort[1] huet Dato den 27 Juny Ao 613 up 160 M hövetgelt
darmit he dem Clauß Hennekenß tho Tönningk vorhaftet,
unnd up Martini erstkümstig mit gebörlichem maentgelde
schall bethalet werden sülven nicht gehöret, Sintennmhal
he nicht anheimisch gewesen, Alß Heft der H. Pastor
M. Johannes Coronaeus, alße ein Börge Vor solliche 160 M,
mi deßfalleß schadeß gelavet, bi Vorpandinge siner Güdere,
wellicheß He Kraft siner herunder geschrevenen hant bekennet
Actum Henstede ut supra.
N Joh. Coronae
Mpp[2]
[1] vul-border = Gutheisser, Zustimmer, Genehmiger. Lübben 544
[2] mpp lat. Abkürzung = manu propia = eigenhändige (Unterschrift).
merer nachrichtigung[1] twe gelickludende Certen hiraver
upgerichtet, mit einer Hant geschreven unnd dorch dat
wort Warheit uhteinandergeschneden, darvan de eine bi
Syvert, Unnde de Ander by den Erven In Vorwaringe.
Actum Henstede Anno et die ut supra.
(Z) Frenß Jarre tho Henstede iß schüldig Dyrck Plögern tho Mel=
dorpe – 8 M 10 ß, desülvigen up Michaeliß erstkümstich
mit eineß Jares renthe in redem gelde thobethalen, By Vor=
pandinge siner gesampten Güdere, Sekere Gethügen
Jacobg Schußeler Scholmeister tho Henstede und Gerdt Schoma=
ker daesülvest, Datert den 20 Aprilis Ao 1613.
debitor dd 2 ß.
(Z) Junge Johan upm Ostermohr iß schüldig Jochim Horst tho
Renßborch – 17 M lübb:, vor afgekoften Roggen den he in
siner Hueßholdinge bekamen, datsülvige gelt Vertein Dage
vor Jacoby erstkümstig thobethalen, By Vorpandinge siner
gesampten Güdere, Ock Vorplichtinge eineß Inlagerß,
Sekere Gethügenn Dyrck Reimerß Unnd Tgitten Marx
beide In Henstede, Datert den 20 Aprilis Ao 613
(Z) Haringk Russe und Anna Russen Ehelüde, sint schüldig eine
*vor alle* Dyrck Plögeren tho Meldörpe – 41 M, desülvigen up
Michaeliß erstkümstich in ganckbarem gelde thobethalen, By
Vorpandinge erer gesampten Güdere, Ock by Vorplichtinge
eineß Inlagers, Urkuntlich under eren eigenen undergeschrevenen
Hant, Wie denne ock dat Idt gedachte Anne Russen Ge=
richtlich schall bestedigen, Datert den 21 Aprilis Ao 613.
Grothe Karstenß Grethe sampt denn gesampten Erven tho
Vedderinge, sint schüldich Jacop Carstenß darsülvest, 153 M
lübsch, desülvigen up Michaeliß Jarlich mit geborlichen Renthe
thovorrenten, wovan de erste renthe up Micharliß erstfolgen=
den bedaget, de upsage up ein Jahr thovorne, vor de
bethalinge setten se tho pande ere gesampten Gudere, klein
Unde groet, Sekere Gethügen,
*Diße Summa ist up eine andere Hantschrift getekent, und
schall bethalet werden na inholt dersülvigen, *
Ist desülvige Hantschrift Vann denn Carspelschriver Johanne Offen
geschreven.
[1] richtinge = 2. Vergleich. 3. Berichtigung. [Nachrichtigung = Verbesserung?]. Lübben 301.
(Z) Deetleffß Jeben Anneke tho Henstede iß schüldig. Merenß
Schomakerß Leneken darsülvest, 20 M lübsch, desülvigen up
S. Johanniß Baptistae[1] Ao 1615 mit gudem ganckbaren gelde
tho bethalen, Und ock Jarlick up S. Johanniß dach de gebörliche
Renthe darvor thoerlegen, worvan deß ersten Jares renthe up
S. Johanniß dach Ao 1614 bedaget, Settet vor Hovetstoel
Renthe und schadengelde[2] tho pande, ere gesampten klein unde
groten Güdere, Benevenst[3] vorplichtinge eineß Inlagerß,
Sekere Gethügen Jacobg Schußeler Scholemeister tho Henstede,
Unnd Tgitten Marx darsülvest, Dat: den 24 Juny Ao 613.
*Jochimß Hanß dd 2 ß.*
Nachdeme Jochimß Hanß und Clauß Offe wegenn Hinrickß
*Aschelß* Wiben Güdere so der Clauß Offe ein tidtlanck Im besitte gehatt,
stridig gewesenn, Alße Hebbenn beide dele sick huet dato grunt=
lich vordragen, Dergstalt dat der Clauß Offe in dem Huse
so up dem Wurtruhme[4] steit und he bewanet, bet up künftigen
Osteren schall frye und ungehindert bewanen bliven, Unde
alßedenne na Vorlope der Osteren daruth theenn[5], Vor sollichen
Aftrit der gemelten Güdere Unnd Waninge, schall unde will
der Jochimß Hanß dem erwelten Clauß Offen ungehindert geven.
Unde bethalen, erstlich 2 M lubsch wegen eineß Halven schepel
lineß so Marx Speck bekamen, Noch 9 schilling so der Erven
eine Henneke genant, bekamen, Item 7 ß. breffgelt
so der Clauß Offe dißer Guder halven vorunkostet,
Iß demnach der Clauß Offe vann sollichen Guderen hirmit
gentzlich afgescheiden[6], also dat he Vor sick und sine Erven tho ewigen tiden
nicht wider darup tho spreken, Sollicheß gelavet der eine
dem Anderen bi Ehren Truwen Und guden Geloven, ock vorpan=
dinge siner gesampten Güdere veste und Unvorbraken thoholden,
Sekere Menner und Underhandelerßlude, sin Clauß Vering
Unnd Junge Johann Offe beide tho Henstede, Datert
denn 26 Juny Anno 613
[1] Der Johannistag ist das Hochfest der Geburt Johannes des Täufers am 24. Juni.(Wikipedia)
[2] vergleiche schade = 2. Geld gegen Zins anleihen. Lübben 317.
[3] be-neven, neffens, = neben. Lübben 39. Lübben 39.
[4] Wurth = Flurname. Wegemann 91. rum = Platz, freies Feld. Lübben 310.
[5] tên, teen = 1. ziehen. Lübben 402.
[6] af-scheden = 1. trennen (usw.). Lübben 7.
*Credito dd 2 ß*
(Z) Meweß Karsten tho Linden ist schüldig Peterß Johan darsülvest,
- 8 M lübsch up Michaeliß erstkümstig desülvigen mit redem
gelde ahne renthe thobethalen, By vorpandinge siner gesampten
Güdere, Ock by Vorplichtinge eineß erlichen Inlagerß, Sekere
Gethügen, Grothe Clauß Johan tho Süderheistede, und Peter
Holste Vann Högen, Datert den 11 Aprilis Ao 1613. Dit gehö=
ret negest dem 10 Aprili tho stan, und ist im ummeschlande[1] vorsehn.
(Z) Hannß Rode tho Vedderinge ist schüldig, Hanß Karstenß
tho Henstede – 30 M, desülvigen up Michaelis erstkümstich
mit geborlicher Renthe thobethalen, By Vorpandinge siner
gesampten Güdere Urkuntlich under siner eigenen Underge=
schrevenen Hant, Datert denn 9 May Ao 613.
(Z) Hanß Deetleff upm Ostermhor, iß schüldig Clauß Fhering
tho Henstede 30 M lübsch, Desülvigen up Michaelis erstkümstig
ahne Renthe thobethalen, By Vorpandinge siner gesampten
Güdere, Ock Vorplichtinge eines Inlagerß, Sekere Ge=
thügen, Dyrck Reimerß tho Henstede, und Peter Möller van
der Heide, Datert den 10 May Ao 613.
Up erforderent Johanniß Nannen hebbe Ick huet dato dem Carspel=
fagede Johan Offen Loeß gekündiget, dat gelt darmit he und sin Söne
ehme vorhaftet, alß dat up Michaeliß erstkümstich edder wen der
rechte Hovetdach Infalt, Solliche bethalinge schole geleistet werden,
Actum denn 19 May Anno 1613:
*Debitor dd 2 ß.*
(Z) S. Peter Haken Sohne Clauß Hake thor Horst ist wegen sick und
siner mitErven schüldig, Pawelß Hannß tho Lehe ‚9‘ M wegen
eineß perdeß so der Peter Hake van ehme bekamen, desülvigen
up Michaeliß erstkümstig mit eines Jareß Rente thobethalen,
By Vorpandinge erer gesampten Güdere, Tügen, Otten Peter
tho Schalckholte[2] unnde Reimer Rode vam Kleve, datert den 6
Juny Ao 613.
*dd 2 ß*
(Z) Nachdeme Grothe Carstenß Carstenß Sohne Johan , tho Vedde=
ringe, sick mit S. Haring Wolderickß nagelatenen Dochter Telße
Ehlick gedencket in tholaten, Alß Hefft de Moder Grote
Karstenß Grete dem gemelten erem Sohne, Van eren unde ereß
S. Manneß Gudere averlaten unde Erflich ingedahn, Erstlich
[1] vermutlich: beim Umschlagen der Seiten vermutlich geschehen?.
[2] 25782 Schalkholz, Amt: Kirchspielslandgemeinden Eider, Kreis: Dithmarschen.
Ehevertrag
Ehevertrag
denn Halven Morkroch den Nordern Egge alße it itzunt van=
eiander iß gekleiet, unnd bewesten der Reetwische belegen,
2. Im Vilacke Kroge 21 trede in de brede, Noch datsulvige
So he mit Schrumer Hanß umme gahn leth im gebruke alße
6 trede up Olake Kroge[1], 3. eine Halve Morgen Geest
landeß up HemmeßSile[2], 4. twe Halve Morgen by
Timmering[3], Vittß Carsten der Naber up beiden siden unde
Twischen in, 5 eine Morgen up Marling Eckern[4], De
Naber Bartolomeo Seke Johann besüden. 6. einen Schma=
len Strengh, Lange Clauß Hanß besüden, 7. eine
halve Morgen up Attel[5], De Naber Wolt Carstenß be=
westen, * noch 1 twe Jarigen Hingst*
Hiriegen schall der Sohne anne=
men 33 M schulde *tho NortHastede bi siner Bloetfrundinnen[6]*,
Noch 12 M bi Widderß Delveß
Karsten tho Stelle, Unnd datsülvinge vor sick und sine
Erven afholden Unde bethalen, Solliches alles gelavet
de eine dem andern bi Ehren Truwen unde Guden Gelo=
ven vestiglick thoholden, Sekere Gethügen Jacob
Karstennß vann Vedderinge, unnd Tgittenn Marx tho
Henstede, welckere ditsülvige uht beider dele Munde gehöret,
Datert denn 2 July Anno 1613.
(Z) Hanß Rode tho Vedderinge ist schuldig, Mahs Carsten
darsülvest 30 M lübsch, desülvigen up Michaeliß erst=
kümstig ahne Renthe thobethalen bi Vorpandinge siner ge=
sampten Güdere, Urkuntlich under siner undergeschre=
venen hant, datert den 4 July Ao 613.
(zz) Anno 1613 den 4 July hefft der Maeß Karsten
tho Vedderinge, van Hanß Roden darsülvest bekamen
2 schepelsaet Geestlandeß benorden Vedderinge belegen,
de nabere Vetß (?) Carsten beosten, und Volckeffß Reimerß
Clauß bewesten, Darentiegen deit he dem Hanß Roden
wedderümme an de Butenschop und frien erffwessel,
ene Halve Morgen Geestlant tho westen up Schletberge[7]
[1] ? Ohlandskrüge Flurname (1925) in Fedderingen. Wegemann 80
[2] Hemmsiehl alter Flurname in Fedderingen. Wegemann 80.
[3] Timmern Katasterflurbuch und Karte von 1872. Wegemann 80.
[4] Marnäcker (Mannecker) Flurname auf der Karte von 1783. Wegemann 80.
[5] Attel auf der Karte von1783. Wegemann 79.
[6] Blutfreundin (=Schwester, Cousine, Tante oder Nichte?). Grimm II, 182. Bibel 3. Moses 18,6.
[7] ? Schlippberg Katasterflurbuch von 1872. Wegemann 80.
belegen, de naber Tieß Clauß Johann beosten, Dütsülvige
schall ein Jeder vor sick unnde sine Erven geneten, Erfflich besit=
tenn und gebrucken so best he kann, will ock der eine dem an=
deren solliches frie leveren Unde warende wesen[1] uht sinen redesten
unnde besten Guderen, Sint demnach umme merer nach=
richtigung hiraver 2 gelickludende Certen, dorch dat wort
warheit uhteinander geschneden, upgerichtet, ock mit beider=
sits henden desülvigen Undergeschreven, darvan de eine by Mhaß
Karsten unnd de ander bi Hanß Roden in Vorwaringe,
Datert denn 4 July Anno 1613.
(Z) Haringk unnd Anne Russen Ehlüde unde tho Henstede
wanaftich, sint eine vor alle schuldig Clauß Gelßen upm
Westermohr – 100 M lübsch, desülvigen up Michaeliß
Anno 1614 mit eines Jares Renthe thobethalen, edder in
wellichem künftigen Jare darnach solliches mochte gefordert
werden, allewege mit der bedageden unde geborlichen Renthe
tho erleggen[2], Borg: Junge Clauß Worlt van D(e)
Horst, Lavet alße ein Sülfschuldiger[3], By Vorpandinge siner
gesampten Güdere, Ock bi Vorplichtinge eines Inlagerß,
De principales[4] setten dem Borgen wedderümme tho Pande
ere gesampten klein Unde groten Gudere, Gelickesfalleß
bi eineß Inlagers[5] Vorplichtinge, Urkuntlich under eren
eigenen Undergeschrevenen Handen, Datert den 7 July Ao 613.
Harmen Göetke(?) bekennet Dat he Huetdato van Hanß
Fischernn tho Vedderinge up sine Velle(?) hebben entfangen 36 M
Unnd wat mit Velle darinne[6] bethalet, solliches wert der
Karffstock[7] uhtwisen, Tüge Peter Möller van der Heide,
datert denn 11 July Anno 1613.
(ZZ) Nachdeme Peter Junge upm Ostermhor, und Johan Meyr
tho Henstede, wegen deß Schadenß so der Johan Meyr dem
Peter Jungen thogeföget, in twist und Uneinicheit geraden,
Alß hebben hüden dato beide dele sick grüntlich und in aller
früntschop vordragen, Also dat Johan Meyr dem Peter
[1] waren = 2. wes warende wesen = Gewähr leisten, Garantie. Lübben 556.
[2] er-leggen = 1. bezahlen. Lübben 103.
[3] sulf-schuldige = der wirkliche Gläubiger oder Schuldner. Lübben 390.
[4] Prinzipal = Auftraggeber. DRW.
[5] Einlage in die Kasse. Grimm III, 219.
[6] dar-inne = dar-in? Lübben 74.
[7] Karf-stock = Kerbstock, Kreditstock, in dem beim Holen der Waren beim Höker eine Kerbe gemacht wurde. Mensing 50.
Jungen vor sine Schaden, Schmerte Und Wehedage schall unde
will geven 15 M lübb: Unnde desülvigen up Michaelis
ertkümstich in redem ganckbaren bethalen, Borge, Grothe
Carstenß Carstenß Grethe tho Vedderinge, lavet Vor sick
Unnd ere Erven, bi Vorpandinge erer gesampten Güdere,
der principal[1] settet siner Borginnen wedderumme tho
pande, alle sine Itzigen und in künftig erlangenden Güdere,
Unnd dat Arstelohn[2] bedrepende, schall und wil der gemelter
Johan Meyr bethalen, So woll ock den Herrn bröke[3] darvann
afholden[4], Ist demnach der parte[5] alle ere twist und Uneinich=
eitt hirmit gentzlich thom grunde upgehaven, Sekere
Gethügen, Haringk Möller unnd Hannnß Clauß Clauß,
beide tho Henstede, Actum den 12 Juli Ao 613
Nachdem M. Johannes Coronaeus Vor Gesche Meyrß
thor Heide up 12 M lübsch an Johann Peterßen darsulvest
gelavet, unnd up Michaeliß erstkumstich schall bethalet
werden, Alß Vorplichtet sick gedachte Gesche
Meyerß, dat se wegen solliches Gelofftes den Hern
Magistrum uht allem schaden will entfrien[6], bi Vorpan=
dinge derer Gudere so er vor gemelte 12 M upgepandet
Alße eine Ekene Richtebanck[7], ein füren[8] Lade, noch eine
Eken lade, einen Disch unnd eine Hantrulle, welckere
deß H. Pastoren unvorlatene Gudere schölen sin Unde
bliven, bet he dißeß gelofteß gentzlich ahne schaden
benamen, Urkuntlich under Gesche Meyerß Under=
geschrevenen Hant, Datert den 16 July 613.
(Handschriftlich ungelenk): gesche Meyer
(ZZ) Anno 1613 den 18 July hefft Hannß Karstenß
tho Feddering, Van dem Johan Roden darsulvest Erf und
eigendomlich angenamen, 5 Rode Wischlant up der
Ouwstede[9], de Nabere Maeß Karsten benorden, Und Hanß
Karstenß Sulven besüden, Darentiegen nimpt der Johan
Rode vann dem Hanß Karstenß wedderumme an de Büterschop[10]
Und Erfwessel, 12 trede in der groten Wische „in der brede“ schut
[1] Prinzipal = Auftraggeber. DRW.
[2] arsten-lon = Arztlohn (Arztrechnung). Lübben 23.
[3] Bröke vermutlich der behandelnde Arzt.
[4] af-holden = im gerichtlichen Sinn: abwehren. Lübben 5.
[5] part = 1. Teil, 2. Anteil. Lübben 271.
[6] ? ent-vrigen = frei machen, entledigen. Lübben 100.
[7] richte-bank = Bank oder Gestell, um Teller, Schüsseln etc. darauf zu stellen, Speisen anzurichten. Lübben 300
[8] vuren = Föhre (Kiefer) [eine Lade aus Kiefernholz]. Lübben 548.
[9] Au-stedt ist ein Flurname in Fedderingen. Wegemann 79.
[10] butenschop = Tausch. Lübben 71
an vann Dilfes Widderickes sinem Anschotte[1] bit up de Bucken
Kröge[2], de Naber Dilfes Clauß Anneke beosten, Und Peltzerß
Karsten bewesten, Dütsülvige gelavet der eine dem andern
frie tho leveren, uht eren redesten und besten Guderen, also dat
ein Jeder datsine frie arff Unnd egendomlich mach geneten und
gebruken ahne Jemandes an unde thosprake, Hiraver 2
Certen[3] eines ludendes und mit einer hant geschreven, ock dorch
dat wort warheit uhteinander geschneden, upgerichtet, welckere
beide dele mit eigener Hant undergeschreven, ock jeder eine
darvan Inn vorwaringe tho sinen handen genamen Actum
ut supra.
(Z) Tyeß Abelß Anneke tho Henstede Heft van Junge Clauß
Woelt thor Horst entfangen 84 M lübsch, desulvigen
sint angewendet tho behoff[4] Telßen ehrer uhtstuhr[5]
unnd scholen ock in der Hure vorhaftet und up Martini
*erstkümstig* bedaget[6], alße denne Afgekortet[7] werden, Im falle
averst Hanß Tießen sick datsulvige nicht will afre=
kenen laten, So vorplichtet sick Tieß Abelß Anneke,
Sodane gelt up erstkümstigen martini wedderümme
tho erleggen unde thobethalen, Unde solliches bi Vor=
pandinge erer gesampten Güdere, Urkuntlich
under erer eigenen undergeschrevenen Hant,
datert denn 30 July Anno 1613.
(Z) Anno 1613 up Marien gebordt[8] hefft der olde Johan Grothe
tho Süderheistede van dem H. Lantschriver Casparo Rumhert [11] entfan=
gen 6 Stöcke gude Liff Immen welckere he schall in siner war=
sam hebben, Und dartho vorschaffen und alleine holden Stöcke
unde blöcke, und darbi uprichtig handelen alse alse mit sinen eigenen
guderen, Vor solliche sine moye schall he hebben den halven
geneet So van densülvigen Immen Jarlich kamen kan, It
ist averst Vorafredet dat beide dele mögen macht hebben, Soda=
nen handel wen it ehnen nicht lenger gefelt up tho ropen,
und sollicheß einer dem Anderen up Jacobi[9] thovören anmelden,
Und wen dan up den darup erstfolgenden Michaeliß de delinge[10] ge=
schuet, so schall der H Lantschriver Söß gude *und de besten* LiffImmen /: it
sterven van den olden edder nicht :/ wedderumme Vor uht nehmen
Sekere Gethügen Und de Averigen gelick van ander gedelet
werden, Tügen Mahß Karsten van Fedderinge Und Jarren Karsten
vam Berckenholm, Actum ut supra
[1] an-schot = Grenze, Uferrand usw. Lübben 18.
[2] Boekskrüge Flurname in der Nachbargemeinde Wiemerstedt. Erdbuch 1775. Wegemann 96.
[3] serter, certer, tzerter = Vertragsurkunde. Lübben 34
Zerte = charta partita = geteilte Urkunde oder Chirograph seit dem 10. Jahrh. in Deutschland bei privaten Vertragsabschlüssen im Gebrauch. Grimm XXXI, 787ff.
[4] be-hôf = Bedürfnis. Lübben 34.
[5] ût-sturinge = Aussteuer. Lübben 464.
[6] be-dagen = 1. fällig sein. Lübben 28.
[7] af-korten = kürzen. Lübben 6.
[8] Mariä Geburt ist der 8. September.
[9] Jacobstag: St. Jacob, Jacobi, Jacobus = 25.Juli.
[10] dêlinge = Teilung. Lübben 76.
[11]Caspar Rumhert (Revenhardt, Rümkert) (1604-1621), war vorher Kanzleischreiber auf Gottorp. Er starb am 22.04.1621 im 45. Lebensjahr. Kinder, Lunden 50.
(Z) Anno 1613 denn 28 July sint tho folge ergangener
Citation[1] unnd up erforderent Grote Karstens Karstenß
Jungesten dren Kinder Vormündere alß Vitß Carsten und
JohannRoden tho Vedderinge, deß S. Grothe Karstenß
Karstenß Unnd der nagelatener wedewen Greten, gesamp=
tenn bewech unnd Unbewechliche Guder Inventeret
Unnde beschrewenn worden Alß folget
Erstlich Hueß unnd Hoff sampt einer Schüne und
Kleinenn Stalle mit aller Gerechticheit[2] alse it betim=
mert[3] unde bethünet[4] steit,
Twe olde Wagenn eine mit Langen Ledderen[5] unnde der
Annder mit korten Ledderen, Unnd wat dartho gehörich,
Eine Verdige[6] ploch[7], Unnde twe Iseren Egeden[8],
Eine Old Kuven[9] van Ungefehr 5 Tonnen, Eine Bruw=
Tonne, 2 Behrtunnen , 2 Solt Tunnen,
Einen Grapen[10], Einen Kleinen Ketell, Item ein olt
Bruwketel,
Söß Stappenn[11], 1 Melkammer[12],
Eine Olde Kiste, Unnde eine Olde Lade
Ein Middelmetich[13] Schap im Pesel stande,
Noch ein Older Dischk[14] ock in Pesell,
Noch ein Oldt Dysck im Crutzhuse,
ine olde Ladekenn ock im Chrutzhuse,
Ein Lechelen[15] unnd eine Kleine flasche[16],
Einen ledekorff, Noch twe „kleine“ Schenen Korffe,
Einen oldenn Schenen Korff ahne Böddenn,
Einen Schluder Korff Vann 9 Tonnen,
Dat gesampte Voder so wol van der Wedewen[17] alse Vann
S. Carstenß Wische, Unde de Vüringe,
[1] citatio Lat. = Vorladung. citation = dringlich. DRW.
[2] ge-rechticheit = alles was von Rechtswegen zu etwas gehört. Lübben 117.
[3] be-timmern = mit (hölzernen) Festungswerken umgeben. Lübben 49.
[4] be-tunen = mit einem Zaun , einer Hecke versehen. Lübben 49.
[5] ledder = Leiter; bes. die Wagenleiter. Lübben 200.
[6] verdich = --, in Ordnung,--. Lübben 475.
[7] plôch = der Pflug. Lübben 279.
[8] egede = die Egge. Lübben 92.
[9] kuven = Kübel. Lübben 195.
[10] grape, grope = Topf, irden oder von Metall. Lübben 130.
[11] stappe = 2. ein kleines hölzernes Gefäß mit einer längeren Daube, die als Handhabe dient (für Milch, Butter). Lübben 374.
[12] melk-ammer = Milcheimer.
[13] middel-mêtich = das Mittelmaß haltend. Lübben 229.
[14] disch (disk) = Tisch. Lübben 79.
[15] lechelen = Fass, Tönnchen. Lübben 200.
[16] vlasche = Flasche (v. Zinn, Glas, Holz, Leder). Lübben 483.
[17] wedewe = Witwe, Lübben 567.
Twe Tinnen Kannen Und ein quartheer,
Twe bilenn , Eine Lehe[1], Eine Roste[2], Eine furtange[3],
Eine Mhorgravenn, Eine Sthich Ledder,
Twe Voder Vorckenn Und Twe Misforckenn,
Twe Tinnen Plancken, Twe Steneren Schalen
Unnde twe Steneren Vate, Söß Holten Töllere,
„ock etztliche Holten lepele“,
Einenn Oldenn Taßhaken[4],
Einenn Oldenn Vedderpöhll,
Ein Ossenn Jock, Ein wagenn Stoell,
3 Oldt Sadell, Ein Older Stoell,
Ein Backtroch, Eine Tehr Bötte,
3 Sikelenn[5], Eine olde Schere, Ein oldt Psalm und
Evangelinn Boeck,
Levendige Have
Item Vehr Köye, Vehr perde, dre Jarige Kalvere,
Ein Twa Jarige Sther, Twe Sponn[6] Kalver,
Twe Olde Schwine
Wischlant,
Item einen Halven Mohr Kroch den Südern Egge, bewesten
Der Reetwische belegenn,
Denn Olate Kroch[7], Tyeß Reimerß bewestenn,
Dre Rode besüden Papenkroch[8], Vormeinet „averst“ de Wewe dat
Datsülvige ere sy,
Twe Bobbelcken so S. Grote Karstenß Karsten dem Jacob
Karstenß Vorkoft, Unnd de Wedewe gedencket tho vorbidden[9],
Ein Stücke im Büsinger Kroch,
[1] lê, (lêhe) = größere Sense
[2] rôste = Rost, eisernes Gitter. Lübben 307.
[3] ? Feuerzange.
[4] tas-hake = eine Art Schießgewehr,ff. Lübben 399
[5] sekele = Sichel. Lübben 343.
[6] spon = Saugwarze. Lübben 370.
[7] Ohlandskrüge Flurname in Fedderingen. Wegemann 80.
[8] Pappenkrug Flurname (1872). Wegemann 80.
[9] vorbidden = erbitten, in Anspruch nehmen. Lübben 492.
Inn Nilake[1] Kroge twe mahl 6 trede[2],
Noch ein Schmael Stücke ock in Nilake Kroch, kann ein
Vöder[3] Noder[4] holdenn[5],
Anderthalff Stücke in dem Eißhemme[6], Jodoch secht de
wedewe Dat se etwaß darume hebbe und verbidden will,
Twe Rode[7] up der Langen Reetwische[8], Vormeinet[9] ock de
wedde dat se darinne etwaß will vorbidden,
Plochlant up der Geest,
Eine halvenn Morgen[10] up Stein Esche[11] mit Haveren,
Eine Anderthalff darsulvest ock mit Haveren,
Eine Halve Morgen up Benne Rode[12] ock mit Haveren,
Einenn Drier[13] up Schletberge[14] mit Haveren,
Ein Schepelßaet up Attell[15] ock mit Haveren,
Twe Stücke mit Roggenn bi Haseberge[16]
Eine Halve Morgen mit Rogen beosten Veddering
Jegenn de porten,
Eine Drier beosten dem breden wege mit Roggen,
Eine Halvenn Morgen „bi dem“ breden Wege Roggen,
Ein Anderthalff bi dem breden wege[17], und schutt aver
den wech, ock mit Roggen,
Eine Halve Morgen darsulven schutt ock aver den wech,
ock mit Roggen,
Noch benorden dar bi tho ein schepelßaet ock mit Roggen,
Noch eine halven Morgen schutt van westen up Jegen
de der Vorherganden stucke, ock mit Roggen,
Fortsetzung Seite 268
[1] lake = sumpfige Wiese. Lübben 195.
Laake = Flurname in Fedderingen (1872). Wegemann 80.
[2] trede = Schritt. Lübben 416
[3] voder = Futter. Lübben 488.
[4] node = kaum. Lübben 248/9.
[5] ausreichend sein? Vergl. Lübben 147.
[6] Eishem = Flurname im Katasterflurbuch von 1872. Wegemann 79.
[7] rode = Rute [hier eine Maßeinheit: vermutlich Lundener Rute = 18 Fuß à 132,5 Pariser Linie = 5,38 m, Heider Rute = 16 Fuß = 4,78 m] Waschinski/Böttger 31.
[8] Reh-Wi = Flurname 1872. Wegemann 80.
[9] vornêmen = meinen, glauben; denken, erwarten. Lübben 511.
[10] Großer Norder-Dithmarscher Morgen = 138,9437 Ar. Waschinski/ Böttger 24. (Ein Hektar = 100 Ar =10000m²)
[11] Steinesch = auf der Karte von 1783. Wegemann 80.
[12] Bennroth = auf der Karte von 1783. Wegemann 79.
[13] Drier = ? Drömt ist ein Flächenmaß auf der Insel Fehmarn. Waschinski/Böttger 13.
[14] Schlippberg = Flurname im Katasterflurbuch 1872. Wegemann 80.
[15] Addel, Flurname auf der Karte von 1783. Wegemann 79.
[16] Haasberg, Flurname auf der Karte von 1783. Wegemann 80.
[17] Breitenwegs, Flurname auf der Karte von 1783. Wegemann 79.
Dem Erbahren Unnd Kunstrich=
en Jürgen Nieman organisten
tho henstede Meinen In sonders
Viel Kunstigen[1] Guden
Freundt 2 ß[2]
[1] ? kunstich = gelehrt, klug, geschickt. Lübben. 194.
[2] vermutlich 2 Schilling Botenlohn.
Gunstige[1] Guder Freundt Jürgen Nieman,
Itt is hir[2] tagen[3] wertige[4] Peter Jensen von
Lübeck hir by my gewest, Und Van my begeret[5]
Dat ick doch möchte einen drudden[6] strengenn[7]
Vor ehm, vor 200 M(?) mit Laven, welckeß ich
ehm nicht gern geweiert[8] sunden velmehr tho gefallen
dhon wolde, So hefft he my berichtet dat he
tho sage dem M. Clauß Einveldt[9] gekregen dat he
ehm de 200 M up Rente dhon will, so fern
der gedachter Peter Jensen ehm genochhafftigen Börgen
stellen will Alse den sin egen handt lundet alse
peter berichtet, welckes Claus einveldt an eme
geschreven, Nu ehr budt sich peter dat Rode
Johan my schall ein schadeloß bewiss wedderume
geven, Und my schadeloß wedderumb Laven, nevenst
dem principall, So Venn der Rode Johan dat
deidt und my schadeloß wedderumb lavet, so sy
ick stendich, solecken ein dunden[10] del in de 200 M
mit tho laven und darvon mit geholden sine
sulckeß Bekenne ick Clauß Tileman mit minen
Egen handt Bevel uns allen in gnedige schutz
deß Allemechtigen datum Hademarschen de 9 novenbr.
Anno 1613
J W Diener Claus Tileman
organist
Schicket my Bi Peter Jensen dat schadloß Vorschrivent
wedderum und dat idt io sin strenck gemaket
wert uth sine pesten[11] und feiste guder ich dene
Juw wedderumb.
[1] gunstich; gunstlik = freundlich, günstig. Lübben 131.
[2] hir = jetzt, heute. Lübben 145.
[3] tagen – togen = --- erscheinen. Lübben 407.
[4] wert, adj. = --- würdig, trefflich, edel. Lübben 576.
[5] be-ger und be-gerte = Begierde Lust, Verlangen. Lübben 31.
[6] dridde, drudde = dritte. Lübben 85.
[7] strenge = Titel. Lübben 385. Als Titel werden in der Rechtswissenschaft bezeichnet: zum einen eine Voraussetzung für die Zwangsvollstreckung oder ähnliche behördliche Urkunden. Wikipedia.
[8] wie(g)eren = sich weigern. Lübben 569.
[9] Nicolaus Einfeldt ein Orgelbauer aus Barkau. Vergleiche den Vertrag Seite 172ff.
[10] ?
[11] ?
Organist: Jürgen Niemann
Organist: Jürgen Niemann
Einenn Drier benorden dem Karckwege mit Roggen
Einen Schepelßaet bewesten up Altol mit Roggen,
folget datsulvige So „ de wede er“ dem Söhne Johan
Vann deß S. Vadern Lande mit gelavet,
ann Wischlande und Plochlande
Den „halven“ Mohrkroch[1] bewesten der Reetwische den Nordern Egge
Ein unnde twintich trede in Vilake Kroch,
Söß Trede wellicheß mit Schrumer alle Jar ummege=
weßelt wert,
Gestlant
Eine Halve Morgenn up Hemmeß Sile[2], mit Roggen
Eine Halve Morgen bi Timmering[3], ock mit Roggen
Der Schepelßaet up dem Strenge[4] ock mit Roggen,
Eine Halve Morgen up Attel[5] mit Roggen
Noch Twe Jarich[6] pert
Hiriegen heft der Johann 45 M schult an sick genamen,
[Actum Vedderinge inn bi wesende Sekerer Menner Alße
Tyeß Reimerß Unnd Hannß Vischer dasulvest wanaftich
Am Jar unnde Dage wo Baven gemeldet.]
folgenn de Schulde S. Vor S. Grethe
Karstennß Karstenß Dode gewesen gemaket
Jacop Karstens ist he schuldich ------------------- 150 M
darup up Michaeliß erstkümstich ein Jahr renthe – 9 M 6 ß
Noch heft Jacop Karstenß „davent[7]“(?) baven noch mehr Rekenschop[8] up
ermelten Grothe Carstenß Karsten Güdere
Denn Jarren Clauß Detlef--------------------------- 100 M
ock up Michaeliß erstfolgendeß mit ein Jahr Renthe,
Johann Vischer schuldich ---------------------- 1 tonne Roggen,
[1] Flurname in Fedderingen = Katasterflurbuch 1872. Wegemann 80.
[2] Flurname Hemmsiel = Katasterflurbuch 1872. Wegemann 80.
[3] Timmern = Flurname im Katasterflurbuch 1872. Wegemann 80.
[4] Strenge = Flurname auf der Karte von 1783. Wegemann 80.
[5] Attel = Flurname auf der Karte von 1783. Wegemann 80.
[6] jarich = 2. jährich, von diesem Jahr, (Einjährig). Lübben 164.
[7] ?? darwert = dorthin. Lübben 74.
[8] rekenschop = Rechnung. Lübben 298.
Dem Johann Roden 3 tonne Haveren, noch ------ 17 ß
dem Carsten Roden --------------------------------- 6 Daler
denn daler tho 33 ß[1].
Dem Hinrick Kock thor Heide na luet sineß Rekenbokeß,
wat dat uhtwisent,
Dem Clauß Johannß Detleeff ock na luet sines
bokeß wat dat uhtwisen wert,
dem Veringes Clauß tho Henstede---------------- 3 M.
folgenn de Schulde so na des Grothe
Carstenß Carstenß Dode gemaket,
Dem Boyen Reimer tho Lunden schuldich so de wedewe
gelevet ------------------------------------------------ 6 M
Dem Postellß Peternn thor Heide vor Vietualien[2]
schüldich so de wedewe uhtgenamen ----------- 13 M
Dem Murmanß Johann tho Veddering schuldich – 4 M
Dem Mahß Carsten tho Vdeering schuldig – 2 tonne Roggen
Noch ehme schuldich wat sine Rekeninge[3] uhtwisen wert,
Dem Hannß Dorn schuldich wat de Rekenschop[4] uhtwisen wert
Der Mhor Greten schuldig wat de Rekenschop uhtwiset,
Dem Hinrich Bartelß schuldich ----------------------- 3 M
Dem Hannß Vischern vor einen Pelß[5] schuldig ----- 6 M
Der Sh Hannß Anneken Greten vor ein Bostwammeß[6]
schuldich --- 2 M
Der Dilffeß Telßen upm Mhor schuldich ------------ 4 M
Vor eine Grauwerckeß Hulle[7] schuldich -------------- 3 M
Vor sammit dem Michell Kramer schüldig ---------- 20 ß
Vor deß Vadern Dode noch schuldich den
Hulcke[8] Castenß Deetlef ---------------------------- 20 M sampt
Noch dem Sivert Siverß vor eine Ko wat dat „ein Jar renthe“ uhtwiset
Dem Jeben Widderich na deß Vadern dode
schuldig geworden ---------- 5 M.
[1] Durch das herzogliche Edikt vom 28. Februar 1610 war der Taler in Schleswig-Holstein bereits von 33 ß auf 37 Schilling 4 Pfennige gesetzt worden. Hier wurde der Taler wie vor 1610 in der Rentenkammer mit 33 Schilling berechnet. Waschinski 1, 30.
[2] vitali(g)e, vitalli(e), vittali(g)e = Victualien, Lebensmittel. Lübben 482.
[3] rekeninge = Rechnung, Abrechnung, Rechenschaft. Lübben 298.
[4] rekenschop = Rechnung, Berechnung. Lübben 298.
[5] Der Pelz, der nach dem Dithmarscher Landrecht von 1447 jeder Witwe zusteht, wurde von Schafsfellen mit Ober- und Unterteil angefertigt und mit der Lederseite nach außen getragen. A. Hoffmann 14ff.
[6] Brusttuch vergleiche A. Hoffmann 34ff.
[7] Grawerkshülle ist eine Pelzmütze. A. Hoffmann 38-41.
[8] Hulcke = Vorname.
It beholt sick de wewe bevhor, soferne ehr hir(?) namalß[1]
etwaß in denn Sin queme dat se itzunt nicht konde
bedencken, dat se darmit nicht wolde geferet sin, Sundern
datsülvige möge antekenen[2] laten,
Actum Vedderinge In bi wesende Tieß Reimerß
Unnd Hannß Vischern darsulvest wanaftich, alße Sekere
Gethugen hietho erfordert, Am Jare unde dage wo baven.
*Vorhurer dd 2 ß*
(Z) Anno 1613 denn 15 Augusti hebben Frenß Jarre unnd Johan
Thileman vann Dyrck Reimerß tho Henstede eine Vor alle
gehüret, sine 3 morgen plochlant up dem westerfelde[3] belegen,
dartho sinen kroch benorden dem Dorpe benedden umme gelegen,
welliche Hure Van erstkamenden Michaeliß der Jarlanck schal
geholdenn werden, Unnde scholen de Hurere ider Jar up
Michaeliß darvor thosamende thor Hure geven 20 M lübb:
darvan de ersten 20 M up Michaeliß Ao 614 thobethalende
bedaget, De Hurere schölen ock de Herrn Hure jarlich
darvann afholden, Vor de Jarlichen Hure setten se tho=
pande ere gesampten klein Und groten Gudere, benevenst vor=
plichtinge eineß Inlagerß, Sekere Gethugen Carstenß
Deetleff unde Deetleff pauwelß beide tho Henstede,
Actum Anno et die ut supra.
(Z) Hanß Hennekenß Unde sine Ehliche Hueßfruwe Wöbbeke tho Henstede,
hebben van Jebe Johanß Bumpeß Wibe tho Lütke Lehe up rente entfangen,
50 M lübsch, welckere so up renthe schölen beholden so lange alse gedachte Wibe
levet, Unde Jarlick up Gallendach[4] mit gebörlicher Renthe vortinßen,
Unnd sollicheß bi Vorpandinge erer gesampten Güdere, Ock Vorplichtinge
eineß Inlagerß, Urkuntlich Under deß Manneß
undergeschrevenen Hant, Datert den 18 Septemb: Ao 613.
[1] na-mâls = später, nacher. Lübben 241.
[2] an-teken = angeben. Lübben.20.
[3] Westerfeld ein Flurname im Erdbuch von 1775. Wegemann 91.
[4] Gall– tag = der Tag des heiligen Gallus 16. Oktober. Mensing II, 295.
(ZZ) Anno 1613 denn 1 Augusti, Ist ein frundtlich Handel
Unnde Vordrach vollenthagen, Twischen Grothe
Karstenß Karstens Gretenn tho Vedderinge einß, unnd eren
sampten Kinderen „und deren Jungesten“ Vormündere alße Vitß Karsten und
Johann Rodenn Anders delß, wegen der
Gesampten bewech unnd Unbewechlichen Güdere nichteß[1]
Vann allen buten bescheiden[2], so der S. Grothe Karstenß
Karstenn hinder sick vorlaten, folgender gestalt,
It schall unnd will de gemelte wedewe frie Erff unde
Eigendomlick hebben unde „vor sick“ beholden, erstlich Hueß und Hofte
alße it betimmert unde bethunet steit „ert und nagelfast“ mit aller Gehor=
lichen Gerechticheit, dartho de besten beiden perde,
de beidenn beste Koye, twe Kalvere und ein twe Jarige
Schwarthe Stercke[3] „Item“ alle de Schwine so vorhanden sin, dartho
schall se beholdenn, alle dat Ingedompte[4] van doden Buwgude[5]
dat in dem Huse vorhanden, Ferner schall se hebben
unnde beholdenn ere gesampte Wische unde plochlant
so ere Vann erem S. Vader angestorven[6],
benevenst dem Roggen „und Korne“, so up demsul=
vigen erem Lande gewaßen, So woll ock dat Gesampte
Houw unnde Vüringe[7] so itzunt Ingearnet, Dat Ander
*unde averige* Gudt belangende „Dat hirinne nicht benomet“
so woll de levendige Haue alße Wischen
Unnd plochlande *sampt dern darup gewaßen Korne*
scholen „und willen alle ere“ Kindere na Inhol=
de deß Inventhary, wegenn ereß S. Vaderen
Erflich beholdenn Unnde genehten So best Se konnen,
Unnde nachdem in dem upgerichteden Inventario etzliche
puncte Vortekent, Darinnen de wedewe ere gerechticheit
tho hebbende vormeinet, so hefft se doch sollicheß alleß
laten fallen unde „sodane“ Kinderen alße deß S. Vadern
guet upgedragen[8], Uhtgenahmen ein Stücke in dem Eißhemme,
will und schall se alße ereß S. Vadern guet beholden, de Nabere
Tyeß Clauß Johann darbi tho,
[1] nichtes = 1. in keiner Weise; durchaus nicht. Lübben 247.
[2] be-schêden, -scheiden = 2. ausscheiden, trennen. Lübben43.
[3] sterke = junge Kuh, die noch nicht gekalbt hat. Lübben 379.
[4] in-gedome (-domete, -domte, -donte) = 2. Hausrat, bes. das eingebrachte Heiratsgut der Frau. Lübben 157/8.
[5] buw-gût = Mobiliarvermögen. Lübben 72.
[6] ge-storvenheit = Abgestorbenheit. Lübben 120. Durch Tod geerbt?
[7] vuringe = 2. Feuerungsmaterial. Lübben 548.
[8] up-dragen = ein Besitz einem anderen übergeben. Lübben 449.
Hirbenevenst schall unde will de wedewe vann all den Schülden
so „itzunt“ up de Güdere synn, afholdenn unde „van eren gudern bethalen“ – 200 M
lübsch, De Anderenn Schülde averst So wytt sick de erstecken,
scholen Unnde willen de Kindere van ereß S. Vaderen „Lande unde“ guderen
afholdenn unde bethalen, Bedrepende ock de der
Jüngsten Kindere, will er Moder desulvigen van nu an beth
Up erstkümstigen Michaeliß frie bi sick underholden,
It is ock vorafredet, woferne de Unmündigen Kindere herna=
malß wen se tho eren Jaren kamen, edder der Dochtere
Ehemenner siso se befriet worden:/ mit dißem Handell nicht
thofreden worden sin
dat dennoch diße Vorgemelten Vormündere, „und deren Erven“, deßfalles
ahne allen schaden scholen „und willen“ sin,
Solliches alleß ist vann beiden Delen, So woll ock den bei=
den oldesten Sohnß bewilliget und angenamen, woraver
Vor Sekere Lüde und undergehandelerß an und
Aver gewesen, De Ehrsamen Dilves Reimer, Hanß Vischer,
Hannß Martenß unnde Mhaß Carsten „unde thom“ Krigeschen[1]
Bistande dhe Achtbarenn und Ersamen Jacob Karstenß Und Clauß
Roden alle tho Vedderinge wanaftich und Erfgeseten,
Sint ock umme merer Vorsekeringe daraver twe gelickludende
Certen upgerichtet, mit einer Hant geschreven Und dorch
Denn Namen Jesus utheinander geschneden, darvan de eine
bi der wedewen Unde de ander bi den Kinderen edder
deren Vormündere in Vorwaringe, Actum Vedderinge
Anno et die ut supra
(Z) Anno 1613 denn 25 Augusti hefft Johannes Nanne
tho Lunden mit Volckes Deetleffs „Hannß“ tho Henstede gehandelt,
und ehme averwiset und ingedahn, 12 Rode[2] und ungefehr 3 ½ ele[3] dike
in der drüdden delinge up dem Wester Arm, Alß dat he Jarliches
Sollichen Dick schall guet und ferdich holden, dat kein Dyckrichter
darup kann panden, Und gedachter Johannes Nanne gantz nenen
[1] krigen = streiten; im rechlichen Sinne: prozessieren. Lübben 189.
[2] Die Lundener Rute = 18 Fuß zu je 132,50 Pariser Linien = 5,3802 m. Waschinski/Böttger 31.
[3] ele = Elle. Lübben 95. Eine Elle = 2 Fuß zu je 127 Pariser Linien = 0,573 m. Waschinski/Böttger 14.
schaden edder Vorwohr darvan möge hebben, Vor solliche Möye
Und Arbeit schal der Johanneß Nanne dem Volckeß Deetleffs Hanß
alle Jar geven 5 M lübsch, Imfalle averst up dem genan=
ten Dyck de Kam worde herunder Storten dorch Gottes weder[1]
Und Wint, So schall und willl Johanneß Nanne na der billicheit
in sollichem falle dem Volckeffs Deetleffs Hanß mit hulpe
bispringen, Unnd nachdem errechter Volckeffs Deetleffs
Hanß, kann gemeltem Johanne Nannen hirbevohr 30 M up
Dike bekamen, wofohr domalen Carstenß Junge Johan Börge
geworden, Alß ist vorafredet, dat de Vorgedachten 5 M
in dem Hovetstoel der 30 M Jarlich schölen afgekortet werden,
Jodoch dat der debitor vor den Averigen rest wen Jarlich de 5 M
afgetagen, de geborende renthe schall erleggen,
It is ock vorafredet, dat keiner under dißen parten schal macht
hebben, dißenn handell up tho heven unde tho wedder ropen,
ehr Unnde bevhor der Vorerwenthe Summa der 30 M gentz=
lich mit Dikende Vordenet, Ferner ist bescheiden, Nademmale
der Volckeffs Deetlefs Hanß up Michaelis Anno 613. Den Dyck
gar guet entfangen, dat he densulvigen so guet wedderümme
schal und will leveren wen de leste bethalinge der 30 M ist
geleistet, Den Dyck Voet bedrepende so hirin nicht
mit bescheiden, „schall und“ Will der Hanß Deetleffs densülvigen ock
Jarlich Vorbeteren Und guet holden, Worvor Johannes
Nanne na billiger werde ehme schall unde will loven,
Solliches alles gelavet der eine dem Anderen bi Ehren Tru=
wen Und gudenn geloven, Ock bi Vorpandinge siner Gu=
der vestichlick tho holden, Urkuntlich under erer
beider Undergeschrevenen handen, Actum ut supra.
Peter Meyer Unnde Peterß Hanß tho Wallen wanaftich,
bekennen dat se eine vor alle Van dem Heren Pastoren tho Henstede
M. Johanne Coronaeo hebben entfangen 10 Stöcke Gude liff
Immen, desülvigen schölen se in erer gewarsam und in einem
Have stande beholden, So lange alse it dem Hern Pastoren beholden
ock darbi redelich und uprichtich handelen alse mit eren eigenen
Güderen, Unnd dartho Vorschaffen, Stöcke unde blöcke
[1] weder = Wetter, Unwetter. Lübben 567.
Vor solliche ere gude upsicht unde Möye, scholen se de gemelten
beiden Mennere hebben, den halven genecht so Van densülvigen
Immen *Jarlich* kumpt, Wenn averst de delinge[1] geschuet[2] so schall der
Herr pastor Vann allen Immen 10 gude Stocke de woll ahne gefahr
konnen dorchstan unde ehme gefellich[3], Voruth nehmen, Watt
Alßedenne averich sin wert, schall gelickmetich Vaneinander
gedelet werden, darvan de eine helffte obgedachten beiden
Mennern geböret, Sekere Mennere Jochim Horst van Renß=
borch, Unnd Clauß Timme tho Henstede, datert denn
4 Octobris Ao 613.
*Grote Karstenß Grethe dd 2 ß*
(Z) Grothe Karstenß wedewe Grethe tho Vedderinge bekennet
huden dato, dat se Vann Mahß Karsten darsülvest hebbe in redem
gelde entfangen – 70 M lübsch, darvor settet unde aver=
leth se ehme ein stücke Wischlant „thor an eddinge“ Inn Eißhemme belegen,
de Nabere Tyeß Clauß Johann beosten, Und Grothe Karstenß
Erven sülven bewesten, Dergestalt, dat der Mahß Karstenß
Datsülvige van Jaren tho Jaren na siner besten Gelegenheit
mach geneten Unde ahne Jemandes hinderunge gebruken, bet
he sine bare bethalinge sollicher obgedachten 70 M, wedder=
umme erlanget, Sekere Gethügenn Jacobg Schüßeler
Unnd Johan Hennekenß beide tho Henstede, Datert
denn 8 Octobris Anno 613.
(Z) Hannß Boye Unnd syn halffbroder Peter Boye beide tho Henstede
hebben Vann Johannes Nannen tho Lunden gehüret, den Dohr=
Kroch up Dorckeß Orde belegen van 68 schepelßaet[4] groet, welcke=
re Hure van negestfolgenden Martini an Vehr Jarlanck schal ge=
holden werden, Unnd scholen de Hürere sodanen Kroch 2 Jar=
lanck grasen, Und de anderen beiden Jare Meyen, Unnde
wen he gegraset wert darvor Vor Ider schepelßaet Jarlick up
Martini geven 24 ß. Unnde aftho Meyen alle Jar 25 ß.
Der Vorhürer schall alle Unkostinge so up dat Lant Vallen mochte
sülven afholden, Vor der Jarlichen Hure Setten De Hürere tho
pande, ere gesampten Güdere, Nevenst eines Inlagerß Vor=
plichtinge, Urkuntlich under eren undergeschrevenen Handen,
Datert den 16 Octobris Ao 613.
[1] dêlinge = Teilung. Lübben 76.
[2] ge-schên = geschehen. Lübben 119.
[3] ge-vellich = gefallend, angenehm, passend.
[4] 68 Schepel = ca. 5ha 91a.
(Z) Johann Hennekens tho Henstede ist wegen Jebe Johanß
Bumpes Wibenn tho Lütteke Lehe[1] schüldich geworden, dem
Mhaß Frenß Clauß Hanß tho Delstede[2] Im Carspel Telling=
stede, 80 M lübsch, Herkamende wegen twe olde Hantschrif=
ten so der Jebe Johanß Bump schölen bethalen, Ider marck
Jarlick up Winachten mit einem schilling thovorrenten,
Unde rentet an uperstkümstigen Winachten, Upsage up
Michaelis thovorne, Panntt sine gesampten Itzigen und
In künftig erlangenden Güdere, benevenst vorplichtinge
Eines Inlaherß, Urkundtlich under siner eigenen Underge=
Schrevenen hant, Datert denn 18 Octobris Anno 613.
*Debitori dd. 2 ß.*
(Z) Jarren Karstenß Hanß Und Karsten gebrodere, Unde tho
Lenderen wanaftich, Bekennen huet dato dat se unde ere
Vader Jarren Karsten, eine Vor alle hebben entfangen *Van
dem H. Pastoren tho Henstede M. Johanne Coronaeo* 13
gude Stocke Lyff Immen, desülvigen schölen unde willen se
in erer hege unde plege hebben, unnde redelich uprichtig darbi
handelen alße bi eren eigenen Güderen, ock dartho up ere
eigene bekostinge holden Stöcke unde blöcke edder weß Sünsten
dartho gehörich, Vor solliche ere Moye unde gude upsicht
schölen de gedachten Vader unde brodere hebben, den halven geneeth
so Jarlich van Sodanden Immen kamen wert, Idt ist
Averst vorafredet, dat se keine andere Immen mehr bi dißen
entfangenen schölen hebben, Unde ock dißer handel schall
geholdenn werden, so lange it dem obgemelten H. Pastoren
gefellich, Wenn averst de delinge up Marien
Gebort geschicht, so schall der H. Pastor wedderümme
Voruth nehmen 13 gude Liff Immen, so ahne gefahr kon=
nen dorchstahn, unde dem H. Pastoren gefellich, Unde wat
darnach mehr vorhanden, solliches schall under beiden parten
gelickmetich van einander gedelet werden, darvan der H. Pastor
den einen dehl, unde der Vader und sine Sohnß den andern dehl
[1] Lehe (25774) ist die nördlichste Gemeinde im Kreis Dithmarschen. Amt : Eider. Im Dankwert-Atlas (1652) wurde noch gr (grot) und lu (lütt) Lehe eingezeichnet.
[2] 25786 Dellstedt, Amt: Kirchspielslandgemeinden Eider.
scholen hebben, wechnemen Unde darmit handelen alße ehnen
gefellich, Sekere Menner Jacobuß Schußeler Schole=
meister unde Tgitten Marx beide tho Henstede, Datert den
29 Octob: Ao 613
*debitor dd 2 ß*
(Z) Jarrenn Karstenß Hanß Unnde Carsten gebrödere, unde tho
Lenderen[1] Im Carspel Tellingstede wanaftich, sint eine Vor
alle schuldig dem H. Pastoren tho Henstede M. Johanne Coronaeo
14 M 12 ß. wellicheß Se in barem gelde hebben entfangen,
Up Michaeliß Ao 1614 mit eineß Jareß Renthe thobetha=
len, By Vorpandinge erer gesampten Gudere, Ock
bi Vorplichtinge eines erlichen Inlagerß, Sekere Gethü=
genn Jacobuß Schüßeler Scholemeister unde Tgitten Marx
Beide tho Henstede, Datert den 29 Octobris Ao 613.
*Vorkopersche dd 2 ß*
(Z) Grothe Karstenß wedewe Grethe tho Vedderinge, hefft
dem Johan Vischer darsülven erff Unde eigendomlich vorkofft,
Einen Dryer[2] Landes mit der Itzigen Ingeseyeden[3] fruchte, in
der Vedderinger Veltmarcke twischen dem Anschotte[4] unde bre=
den wege[5] belegen, de Nabere Deetleff Carstenß benorden,
unde Karsten Rode besüden, In der Summa vor 45 M lübb:
„noch darent baven 1 M thom wynkope[6].“
Welckere koepgelt de Vorkopersche vollenkamlich[7] thor genöge
entfangen, Alß dat se nicht alleine dem Köper vor gude be=
thalinge dancket, Besünderen quiteret ehne unde sine
Erven ock vor alle widere namaninge[8], Will ehme
ock sodane vorkofftes Lant vor alle an unde Upsprocke fry
leveren unde warende wesen, Uth eren samptlichen redesten
unde besten Güderen, Sekere Mennere M. Clauß Elerß,
Harmen Goetke unde Hanß Karstenß alle 3 tho Henstede,
Actum den 31 Octobris Ao 613. Up beider parte bege=
rent, ist dißer Vorschrivinge mit einem pitzere[9] vorsegelt,
Jodoch nu unde minen ( nunen) Erven unscheetlich.
[1] Lendern gehört heute zur Gemeinde 25782 Süderdorf, Amt Kirchspielslandgemeinden Eider, Dithmarschen.
[2] Drier, Dryer = ? Drömt ist ein Flächenmaß auf der Insel Fehmarn. Waschinski/Böttger 13.
[3] seien = säen, besäen. Lübben 342.
[4] Anschott, ein Flurname im Katasterflurbuch und Karte 1872. Wegemann 79.
[5] Breitenwegs, Flurname auf der Karte von 1783. Wegemann 79.
[6] winkôp = der Wein (das Bier), mit dessen Trunk man einen Vertrag, ein Kaufgeschäft bekräftigt; später durch Geld ersetzt, Handgeld. Lübben 585. Vergleiche auch Dithmarscher Landrecht Artikel 64.
[7] in-komen = hereinkommen. Lübben 158.
[8] na-maninge = Nachforderung, spätere Klage. Lübben 241.
[9] pitzêr = Petschaft, Siegel. Lübben 277.
(Z) Reimer Bahr thor Horst, bekennet dat he wegen siner fruwen
andeel Erffgudeß So der fruwen wegen erer Moder Marcke[1] unde
frye Goet angestorven,
*baven de Hantschrift up 25 M und 1Jar rente ludende,*
vann Haringeß Wibe Clauß
im Nienfelde, hebbe thor genöge entfangen 83 M 3 ß. quiteret
derentwegen den gemelten Haringß Clauß vor alle widere na=
mhaninge, wegen sodaneß andell erfgudeß der Moder Mercke
Unnde frie Guet belangende, Urkuntlich under Reimer
Baren undergeschrevenen hant, Unde siner fruwen Grethen
Gerichtliche bestedigung, Datert den 5 Novemb: Ao 613.
*debitor dd 2 ß.*
(Z) Grothe Karstenß Johan tho Vedderinge ist schüldich Mahß
Karsten darsülvest 25 M, darvor up michaeliß ao bit ?
ein Jahr Renthe tho erleggen, und hernha alle Jahr up
Michaeliß 5 M mit aller bedageden Renthe tho bethalen,
bet so lange de gantze Summa entrichtet, Ist demnach der
erste termin up Michaeliß Ao 615 bedaget, Unnd
solliche bethalinge samplich bi Vorpandinge deß debitoren
klein und groten Güdere, Urkuntlich under deß debitoren
undergeschreven hant, datert den 10 Novemb: Ao 613.
(Z) Grothe Karstenß Johan tho Vedderinge friet thor Ehe, S. Ha=
ringk Wolderickeß Dochter Telßen Tho Vedderinge, De bruet
leth sick mit laven 100 M. dartho eint foldige ?[2] Kleider, Bedde=
gewant, Kisten unde Kisten ware, alße eine mithavige[3] Bruet
aver felt vören mach, De Hundert Marck averst will der
Brüdigam mit dem Andern penninge vorbeteren, also dat der
bruet marcke scholen syn, 200 M. Den Bruetwagen an
ein und anderß schall de bruet so guet wedder heruth nehmen
alße se ehne Ingebracht, doch dit Alleß up deß Brüdegamß
Doetlichen Affall, Sekere Menner Jacob Karstenß van
Veddringe, unnd Hanß Jonß Shone Clauß van Renßborch,
Datert den 10 Novembris Ao 613.
[1] Marckbrief : in Dithmarschen schriftliche Verfügung des Bräutigams, dass der künftigen Ehefrau im Fall einer Auflösung der Ehe der nach Markzahl (I) festgelegte Wert der Mitgift wie auch zT. die Widerlage erstattet werden muß. DRW.
Marck-Brief: Vieth, A. 120.
" Zeitschrift "Dithmarschen" 4/68
Mark - breef: "Verschreibung des Bräutigams über den eingebrachten Brautschatz" Dtm. 1755; vgl. Korrespondenzblatt des Vereins für niederdeutsche Sprachforschung (1877-1926) 33,37. Mensing 593.
Markzahl: Bezeichnung eines Verhältnisses mit unterschiedlicher Bezugsgröße (zB. Personenzahl, Grundstücksgröße, Geldmenge, Zeitraum). DRW.
Markzahl: ausführliche Erklärungen siehe Schwarz, H.-S. , Michelsen 299ff. und Vieth 120.
[2] ein-valdich, voldich = 1. einfach. Lübben 93.
[23 have = Habe, Besitz. Lübben 138.
Ehevertrag, Markbrief.
Ehevertrag, Markbrief.
(Z) Peter Jenßen[1] van Lübeck hefft van Clauß Einfelt to Barckouw[2],
ein Orgelmaker, In guder Sülvermünthe entfangen 200 M lübsch,
Jarlich up Martini desülvigen mit 12 M 8 ß thovorrenten, Woferne
averst de renthe Jarlich tho rechther tidt nicht uhtgegeven wert,
so schall it upgesecht Gelt syn, De Upsage schall gescheen in
der Hilligen Pingstweken thovorne, Börgen Rode Johan tho
Hollingstede, Johan Schmitt ho Henstede, Unnd Clauß Thileman tho
Hademrschen Organista, Laven eine vor alle mit
samender[3] Ungescheidener Hant, By Vorpandinge erer gesampten
bewech unde unbeweglichen Gudere, Benevenst eines Inlagerß
Vorplichtinge, der Principal[4] settet dem Creditori so woll alß
sinen borgen weddrümme tho pande, sine gesampten Jegenwerdigen
unde in künftich erlangenden Güdere, Gelickeßfalleß bi eines
Inlagerß Vorplichtinge, It ist ock tho weten, dat Rode Johan
vann Hollingstede, denn beiden mitborgen Johan Schmit und Clauß
Thileman, kraft einer besündrigen Vorschrivinge schadeloeß lavet,
bi vorpandinge siner gesampten Güdere, Ock Vorplichtinge
eineß Inlagerß, Urkuntlich under eren Undergeschrevenen
handen und Rode Johanß vorsegelden pitzereß, Ock
vor Sekere Mennere, Davit Nieman van Renßborch und
Karsten Schmit tho Henstede, Datert am dage Martini[5]
Episcopi Anno 1613.
*Creditor dd 2 ß*
(Z) Theden Karsten tho Glüsing heft Van dem H. Pastoren tho
Henstede M. Johanne Coronaeo entfangen 10 M, desülvigen
up Michaeliß Jarlich Thedenn Karsten tho Glusinge
Vorplichtet sick dat he dem H. Pastoren „tho Henstede“ Will up graven
Jarlich 3 rode[6] Mhoreß Im Lindermhor de rode Van 18
Vote[7] widt unde bret *unde Jarlich mit den aller froesten*
Densülvigen torff schall der Theden
Carsten gantz dröge vorschaffen, unde ock einen guden Wech
dartho dat men sodanen torff uht dem Mhore kann fören,
Darvor schall und will der H. Pastor M. Johannes Coronaeus
ehme dem Theden Karsten Jarlich geven 4 M 6 ß So lan=
ge sollicheß siner Erwürde gefellich, Unnd scholen de
4 M 6 ß allewege afgekortet werden in der Renthe
[1] Siehe Vertrag Seite 173/174. Vertrag mit Claus Einfeldt.
Vergleiche Seite 266 und 267, Brief von Claus Tileman.
[2] Großbarkau, Amt Preetz-Land, Kreis Plön.
[3] samende = sament = mit êner samenden hant = zusammen. Lübben 315.
[4] Prinzipal = Auftraggeber. DRW.
[5] 11. November. Bischof Martin von Tours.[6] rôde = Rute. Lübben 304. Die Lundener Rute = 18 Fuß = 5,38m. Waschinski/Böttger 31. Bargum 270.
[7] vôt = Fuß. Lübben 537. Als Längenmaß = 29,8cm. Waschinski/Böttger 17. Bargum 268.
Orgelbauer
Orgelbauer
so Theden Karstenn dem H. Pasroren schüldich, Und wat
ock in den 4 M 6 ß mer iß alße de renthe de der
Theden Karsten Jarlich schall uht geven, datsülvige schal
in dem Hovetsummen afgerekent und up de Hantschrift
van 10 M upgetekenet werden, Sekere Gethügenn
Davit Nieman Van Renßborch, Unnd Tgitten Marx tho
Henstede wanaftich, Actum den 13 Novem: Ao 613.
*vorkopere dd 2 ß*
(Z) Vitß Karsten unnd Johann Rode tho Vedderinge alße Vormündere
tho Grothe Karstenß Karstenß Jüngesten dren Kindern tho Vedde=
ringe, hebben vann den Jungensten vehr Kinderen erem Lande,
dem Mahß Karsten darsülvest tho Vedderinge vorkofft und
thogeschlagen, Ein Stücke wischlant in dem Eißhemme[1] belegen,
De Nabere Grothe Karstenß Wedewe Dorothe sülven beosten
tho, Unnde Clauß Rode 2 tho Vedderinge bewesten tho, In der
Summa vor 85 M lübb: welckere Koepgelt de gedachten Vor=
mündere bethalet bekamen, Und der Kindere schüldt darmit afgelecht
Willen ock de Vormünder datsülvige, dem Koper vor alle an unde
upsprake frie leveren, Uth der Kinder gesampten Güdere,
Jodoch ist vorafredet, dat de Kinder denn wedderkoep up dat,
sülvige vorkofte stücke schölen beholden, bet se tho eren Müntlichen
Jarenn gekamen, Urküntlich under der Vormündere eigenen
undergeschrevenen handen, Datert den 14 Novemb: Ao 613.
*debitor dd 2 ß*
(Z)Johann Rode tho Vedderinge heft van Mahß Karsten darsülvest
gekofft 24 tonne[2] Roggen Koepmanß Guet[3], schall vor ider
tonne up Michaeliß erstkümstich geven 4 M. lübsch,
Unnd solliches bi Vorpandinge siner gesampten Güdere,
Urkuntlich vor Sekeren Menneren, Junge Hanß upm Wester=
mhor Unnd Hanß Jürgenß tho Henstede, dat. 14 Novemb: Ao 613.
(Z) Peter Pawelßen ein linnenwever tho Henstede, hefft huet
dato dem Hanß Jürgenßen darsülvest averwiset, 10 M lübb:
welckere he sinent halven Van Johann Schmit wegen deß
[1] Eishem, Katasterflurbuch und Karte von 1872. Wegemann 79.
[2] Der dänische König und der Herzog von Holstein-Gottorf hatten durch die Gemeinschaftlichen Verordnungen von 1584 (und später auch 1636) als Einheitsmaß die Rendsburger Tonne = 127,5 Liter vorgeschrieben. Waschinski/ Böttger 40.
[3] kôpmans-gût = untadelhafte Ware. Lübben 183.
Pawelßen vorkoften Huseß schall forderen unde manen, Sinte=
mahl der Peter Pawelßen dem Hanß Jürgenß Sodane 10 M
thodoende[1] vorhaftet[2], Sekere Menner Mhaß Karsten Van Vedde=
ringe unnd Junge Hanß upm Westermhor, datert den 14 Novemb:
Ao 613.
(Z) Boye Ketelß tho Henstede heft vann Johanneß Nannen tho
Lunden gehüret, einen Krochlandeß[3] up der Osterhorne[4] belegen
vann 57 schepelßaet[5] unnd Dre Verndell[6], und sollicheß van
dißem itzigen vorflatenen Martini an twe Jarlanck,
darvann de helffte Jarlich tho grasenn unde de ander helfte
tho meyenn, gifft Vor Ider schpelßaet tho grasen Jarlich
24 ß Unnde tho Meyenn 28 ß, De Hure Jarlich up
Martini tho bethalen, By Vorpandinge des Hürerß gesampten
Güdere, Ock bi Vorplichtinge eineß Inlagerß, Anlangent[7]
de fredinge umme dat sülvige gehürede lant, desülvige schall
der Vorhürer de Hurtidt aver holden, Urkuntlich under
deß Hürerß undergeschrevenen Hant, datert den 15 Novemb:
Ao 613.
(Z) Anno 613 denn 15 Novembris hefft Peter Peterß tho Hen=
stede mit Hannß Syrckeß Erven Alße Peter Sirckeß „van Drage“ unde sinen
Consorten gehandelt unde einen bestendigen Koep geschlaten, we=
genn Hueß unnde Hoffstede, *nevenst einen Stücke Ackerß bewesten achter
dem Have[8] belegen*, belegenn twischen Hanß Widderick
unnd Klovcken Clauß, Also dat der gemelter Peter Peterß
alße Hannß Syrckeß Dochterman, dat Halve Hueß unde Höfte
angenamen, Vor 150 M, unnde de sülvingen in deß Hanß
Syrckeß Schulde bethalen, Unnde Affholden, de andern helf=
te deß Huseß unde Höffteß schall der olden wedewen Grethen
mit dem Söne Syrck *vor 150 M* gehoren, worin de Moder 100 M unnd der
Sone 50 M scholenn hebben, Scholenn demna de Modder mit
erem Shone, dem dochtermanne Peter Peterß in dem
Hüse thosamende bewanen bliven, unnde tho gelicker dele eren
Ackerbuw[9] und Hueßholdinge bedriven, so lange de olde Moder
levet, Hirentbaven schall der Peter Peterß noch hebben 20 M
so lange de Moder levet, unnd keine renthe darvor geven,
[1] to-do-ende = letzendlich?
[2] haften = gebunden sein. Lübben 132.
[3] krôch = im Dithm. ein Stück Weide- oder Saatland, das eingehegt ist (mit Zaun, Wall oder Graben). Lübben 190.
[4] Hornkrüge, Katasterflurbuch und Karte 1872. Wegemann 90.
[5] Der Morgen zu 480 Lundener Quadrat-Ruten wird in 16 Scheffel à 30 Q-Ruten eingeteilt. Bargum 280. 1 Scheffel = 8,684 a. 57 Schepel = 4ha 95a.
[6] Veerendeel. Auf der Dithmarscher Geest wurde das Land im 16. Jahrhundert in kleine Houven zu 4 Veerendeel geteilt. Es war auch eine Gewichtseinheit von ¼ Last (3 Tonnen). Waschinski/Böttger 47.
[7] an-langen = 4. betreffen. Lübben 18.
[8] have = Habe, Besitz. Lübben 138.
[9] buwe = Ackerbestellung. Lübben 72.
Jodoch ist bescheidenn wen de beiden Derenß Anneke unde
Catrine deenstloeß syn, dat he der Peter Peterß ehnen de frie
behüsinge mit sick im Huse darvor gunnen schall,
Noch heft der Peter Vann der Moder entfangen 13 M, dar=
vor schall he ehr Jarlick so lange se levet, de gebörliche
Renthe erleggen, Hiraver sint 2 gelickludende Certen
upgerichtet, Unnd dorch den namen Jesuß uhteinander geschne=
den, darvan der Olden Moder eine unde dem Peter
Peterß de ander averhandiget, Sekere Gethügen
Jürgen Wiltschütte und Hanß Haman 2 tho Henstede
Actum ut supra.
(Z) Grothe Karstens wedewe Grethe tho Vedderinge, bekennet huet
Dato, dat se dem Johan Roden darsülvest tho Vedderinge,
erf und eigendomlich heft Vorkoft unde upgedragen, ein Andert=
halff plochlant mit der itzigen Ingeseyden fruchte, belegen bi
Strengehope[1], Widderß Dilffes Reimer besüden, und Clauß
Siverdes Erven benorden tho, Vor 15 M bestendiges
Kopeß, welckere Koepgelt de vorkopersche tho voller genöge
heft bethalet bekamen, Quiteret derowegen ehne sodaner
bethalinge, Will ock sollich lant sampt der fruchte vor
alle an unde thosprake frie leveren, uht eren redesten
und besten Güderen, Sekere Menner, Peter Holste
to Högen Und Hanß Reimerß tho Henstede wanaftig,
Datert den 17 Novemb: Ao 613:
(Z) Nademe Dyrck Schomaker tho Henstede, Jegen siner Süster
Schomakerß Leneken, tho Lunden hefft Antekenen laten,
dat Sivert Peterß Erven dat gelt so he siner Süster Lenen
schüldig, mit einem Gebots breve laten „bi ehme“ besatenen[2], Alße
hefft tho deme unde gedachte Leneke Schomakerß vor einen
Börgen vormocht[3] und gebeden, den Ersamen Hanß Karsten tho
Henstede, welckere sick huet dato vorplichtet, woferne des
Siverdes Peterß Erven aver de gemelten Lenen Schomakerß Recht=
ferdich werden, also dat Se de Leneke ehnen mit schülden Vorhaftet,
dat Alßdenne der genanter Hanß Karstenß Vor sodane bethalinge
will geholdenn synn, Sekere Gethüge H. Nicolaus Bülcke[4] predig.
tho Henstede, Datert den 18 Novembris Anno 1613
[1] Strenge-Ko. ist in der Karte von 1783 verzeichnet. Wegemann 80.
[2] be-saten = 2. mit Beschlag, Arrest belegen. Lübben 43
[3] vormoden = 2. beanspruchen, begehren. Lübben 512.
[4] Bullichius (auch Bülke genannt), Nicolaus, 1605 – 1641 Diakon ab 1641 – 1657 Pastor. Er wurde 1574 im hiesigen Kirchspiel in Kleve geboren. Fehse.
deb: dd 2 ß
(Z) Johann Witte tho Glüsinge ist schüldich Carsten Gelßen Erven
tho Henstede 34 M, up Michaliß erstkümstich mit eines Jar=
reß renthe thobethalen, Borgenn Rode Johann, und Carstenß
Junge Johann tho Hollingstede, laven eine Vor alle bi Vorpan=
dinge erer guder, ock vorplichtinge eines Inlagerß, der principal
settet sinen börgen wedder tho pande sine gesampten Gudere,
Gelickeßfalleß bi eineß Inlagerß Vorplichtinge, It is averst
bescheiden, woferne de Erven dat Gelt up Michaeliß „ersteß“ nicht
wedder forderen Dat alßdenne de borgen nicht lenger willen in
dem Gelofte[1] stan, Sekere menner Peterß Johannß Rei=
mer tho Süderheistede, Unnd Johan Rode tho Vedderinge, wilen
averst Carstenß Junge Johan nicht Jegenwerdich gewesen,
alß will Rode Johann darvor geholden sin, dat he de hant=
schrift schall underschriven, datert den 21 Novemb: Ao 613
debit: dd 2 ß
(Z) Jarren Clauß tho Bergewürden ist schüldich, Speckeß
Wöbbeken tho Henstede itzunt, 60 M. desülvigen up
Paschen erstkümstigh mit eineß halven Jares renthe thobe=
thalen, bi Vorplichinge eines Inlagerß, Ock Vorpandinge
siner gesamptenn Güdere, Urkuntlich siner undergeschre=
venen hant, datert den 21 Novemb: Ao 613
debitor dd 2 ß
(Z) Peterß Johannß Reimer tho Süderheistede ist schuldich Otten
Clauß Sone Rode Johann darsülvest, 9 M lübsch, desulvigen
up „ersten“ Michaeliß mit eineß Jareß Renthe thobethalen, By
Vorpandinge siner gesampten Gudere, Sekere Menner
Tgitten Marx und Peter Pawelßen Linnenwever beide
tho Henstede wanaftich, datert den 21 Novemb: Ao 613
(Z) Harderß Clauß tho Schwienhusen, ist schüldig Johan Roden
tho Vedderinge 51 M, desülvigen up Michaeliß Ao 614
ahne Renthe thobethalen, bi Vorpandinge siner gesampten Gu=
dere, Ock vorplichtinge eines Inlagerß, Borge Peter Witte
thom Delve, lavet bi Vorpandinge siner gesampten Güdere,
Gelickeßfalles bi eines Inlagerß Vorplichtinge, Urkuntlich
under eren eigenen Undergeschrevenen handen, Datert den
21 Novemb: Ao 613
[1] gelover = Bürge. Lübben 115.
(Z) Hanß Dyrckes und sine fruwe Telße tho Linden sint eine
vor alle schüldich Peterß Johan darsülven – 10 M 10 ß,
davan up erstkamenden S. Johanniß de helfte, und up
den darup folgenden Michaeliß de averigen helfte ahne
renthe thobethalen, By Vorpandinge erer gesampten
Gudere, ock bi vorplichtinge eines Inlagerß, Sekere
Gethüge Clauß Schmitt tho Henstede, dat. 29 Novemb:
Ao 613.
debitor dd 2 ß
(Z) Johann Schnider tho Hollingstede, ist schüldich Hannß Peterß
Hanßen Shonß Detleff unde Peter 40 M de he in barem gelde
entfangen, Up Martini Ao 614 mit eines Jareß geborlicher
renthe thobethalen, By Vorplichtinge eines Inlagers
Ock Vorpandinges Siner gesampten Güdere, Borge Carstenß
Junge Johann tho Hollingstede, lavet bi Vorplichtinge eines
Inlagerß, Gelickesfallesß bi siner Güdere Vorpandinge,
Urkuntlich under eren eigen handen, dat. den 1 Decembris
Ao 613
Wilenn[1] Gert Schomaker berichtet, dat he dat gelt uttelle[2],
ock de Hantschrift wedderümb tho sinen handen bekumpt, Und
Dan ick denn Börgen nicht gespraken, alß vorredet[3] sick Geert
Schomaker, dat he de Vorsehinge will dohn, dat de börge de Vorschri=
vinge schole underschriven, und Ick deßfalles ahne schaden sin schöle.
(Z) Junge Johan upm Ostermhor Und sine fruwe Telße, sint schüldich
erem broder Und schwager Clauß Timmen tho Henstede, erstlich
50 M, wegen siner moder erfgüder, Noch 40 M. wegen deßen
Dat he ere olde Moder in erer Kranckheit tho Hen=
stede underholden, ock entlich na erem afstarvende se erlich
thor erden bestediget[4], Item noch 24 M. so he ehnen gelenet,
ist de Summa thosamen 114 M lübsch, Solliches
alleß up Gallendach Jarlich mit gebörender Renthe thobethalen,
und ist de erste renthe bedaget Ao 614 up Gallendach,
Up Sage ein Verndel Jares thovorne, Pant der Debitoren
Gesampte Güdere, Benevenst eineß Inlagerß Vorplichtinge,
So woll ock dat de fruwe ditsülvige Gerichtlich schal bestedigen,
Tügen Dilffes Reimer tho Wimerstede, Und Clauß Hake
thor Horst, Datert den 2 Decemb: Ao 613
[1] wilen = vor Zeiten, einst. Lübben 582.
[2] ût-tellen = aus-, hinzählen; (neue Münze) ausgeben. Lübben 464.
[3] vorreden = 2. versprechen, geloben. Lübben 516.
[4] besteden = 2. bestatten, begraben. Lübben 47.
Geert Schomaker tho Henstede hefft sine
Itzigen fruwenn Anneken Vor 16 Jaren van
Lunden gefriet, ere Vader heft geheten Hanß
Wißner, Dewile [1] he averst domalen ehr
einen Marckbreef [2] gegeven, welckere
itzunt ehr vann afhandengekamen, Alß
hefft he upt Nie einen Marckbreef an
ehr uhtgegeven, welckere ludet dat he mit
ehr 30 M entfangen und einen nuthavigen[3]
Bruetwagen, wellichen bruetwagen se so
guet schall wedderuth nemen, de 30 M
scholen mit dem anderen pennige Vorbetert
werden, alse dat er Marcke scholen syn
60 M, de se uht sinen guderen schal forde=
ren, Urkuntlich under siner eigenen Under=
geschrevenen hant, Datert den 19 Novem=
bris Ao 1613
Es handelt sich um die Korrektur eines verloren gegangenen Markbriefes von 1597.
[1] wîle, de wîle = als. Lübben 582.
[2] Marckbrief : in Dithmarschen schriftliche Verfügung des Bräutigams, dass der künftigen Ehefrau im Fall einer Auflösung der Ehe der nach Markzahl (I) festgelegte Wert der Mitgift wie auch zT. die Widerlage erstattet werden muß. DRW.
Marck-Brief: Vieth, A. 120.
" Zeitschrift "Dithmarschen" 4/68
Mark - breef: "Verschreibung des Bräutigams über den eingebrachten Brautschatz" Dtm. 1755; vgl. Korrespondenzblatt des Vereins für niederdeutsche Sprachforschung (1877-1926) 33,37. Mensing 593.
Markzahl: Bezeichnung eines Verhältnisses mit unterschiedlicher Bezugsgröße (zB. Personenzahl, Grundstücksgröße, Geldmenge, Zeitraum). DRW.
Markzahl: ausführliche Erklärungen siehe Schwarz, H.-S. , Michelsen 299ff. und Vieth 120.
[3] nut-haftich = nützlich. Lübben 252.
Marckbreef, Markbrief, Ehevertrag.
Marckbreef, Markbrief, Ehevertrag.
(Z) Marx Möller Und sine fruwe Elsebe tho Henstede, hebben
Vann Jeronimuß Exen und Boyen Meweß tho Henstede
entfangen 56 M lübsch, F So erer Müntlinge schöle gehören
Denn 26 Octobris Ao 614. Ist eine Schadelose Vorschrivinge
an Boye Ketelßen um den debitorisg hirup uhtgegeven,
Und mit eren eigen handen Undergeschreven F
Desülvigen Up Michaelis Ao 614
mit eines Jares Renthe wederümme thobethalen, Börgen
Hanß Clauß Hanß unde Boye Keterlß 2 tho Henstede, laven
ein Jeder mit der helfte alße 28 M afthogahnde, By Vor=
pandinge erer gesampten Gudere, Ock bi Vorplichtinge
eines Inlagerß, De principalen setten eren borgen
edder den Creditoren wedderumme thom Underpande Alle
ere bewech Und Unbewechlichen Gudere, Nevenst eineß
Inlagerß Vorplichtinge, Urkuntlich under eren Under=
geschrevenen handen, Datert den 14 Decemb: Ao 613
(Z) Anno 614 den 8 January hefft S Grothe Karstenß wede=
we Grethe tho Vedderinge, erf und eigendomlich Vorkoft,
dem Deetlef Karstenß darsülvest, erstlich eine halve Morgen
plochlant mit der Ingeseyeden fruchte up Stein Esche[1] belegen
De Naber Jacob Carstenß benorden, Und Tyeß Clauß Deetlef
besüden tho, vor 30 M, Noch einen Dryer plochlant Jegen
Schwenschen Heide[2] upschetende[3], De Naber Volckeffs Rei=
merß Clauß benorden, Und Bartholomeuß Reimer besüden
Vor 25 M, Noch einen Block[4] in der Reetwische[5] so
de wedewe mit Jeronimuß „Deetleffs“ thosamende gehatt, eren an=
deell darvan vor 20 M, Sollich gelt heft deVorko=
persche alles thor genöge bethalet bekamen, Derowegen
se den dem Koper sollich lavet samptlich vor alle an
und upsprake twill frie leveren, uht eren Redesten und
besten Guderen, to de se deßfalles thom schadelosen Under=
pande settet, Tügen Jacobg Schußeler Schole=
meister , und Hanß Karstenß beide tho Henstede
(Z) Grothe Karstenß Karstenß Sohne tho Vedderinge
nevenst sinen dren Jungesten Süstern Und broder Vormünder
alß Vitß Carsten Und Johan Roden darsülvest tho Vedderinge,
[1] Steinesch, Flurname im Katasterflurbuch von 1872. Wegemann 80.
[2] Schwansen Heide, Flurname im Katasterflurbuch von 1872. Wegemann 80.
[3] up-schêten = 2. verlängern. Lübben 453.
[4] block = Ackerstück (mit Graben und Zaun umgeben, oder ein Queracker). Lübben 57/58.
[5] Reh-wi, Flurname im Katasterflurbuch von 1872. Wegemann 80.
sint eine vor alle schuldig wegen der unmündigen Kindere,
dem Bostelß Peternn thor Heide 13 M, desülvigen up
Michaeliß dießes itz lopenden Jares mit ein Jar gebor=
liche Renthe tho bethalen, By vorpandinge der gemelten
ver Kinder Gudere, Urkuntlich under eren eigenen
undergeschrevenen handen, Datert den 9 January
Ao 614.
/Z) Nachdeme der H. Pastor M. Johannes Coronaeus vor
Haringk unnd Anne Russen Ehlude, up 109 M an Peter
Krusen tho Lunden borge geworden, wellicheß up Martini
dißes Itz lopenden Jares de debitoren mit eines Jareß ge=
borender Renthe dem Peter Krusen scholen und willen be=
thalen, alße hebben se dem Peter Krusen eine Schult vor=
schrivinge up Sodane 109 M thogestellet, In wellicherer
Vorschrivinge se dem H. Pastoren wedderumme schadeloeß
laven bi Vorpandinge erer gesampten Gudere, Ock
Vorplichtinge eineß Inlagerß, Inmaten[1] den der
Her Pastor sick bi einem Inlager und Vorpandinge siner
Güder wegen sollicheß Geloftes, evenmetig an den
Peter Krusen Vorschreven, Urkuntlich under
erer allersits undergeschrevenen handen, Datert den
9 January Anno 614.
(Z) Peter Karstenß tho Henstede ist schüldig Johann Roden
tho Vedderinge 96 M lübsch, desülvigen up Martini
dißes itzigen Jares ahne Renthe thobethalen, by Vorpan=
dinge siner gesampten Güdere, Ock Vorplichtinge eines
Inlagerß[3], Urkuntlich under siner eigenen Undergeschre=
venen Hanntt, Datert denn 9 January A0 614.
(Z) Johann Hennekens tho Henstede, hefft vorgangenen
Martini van Johanneß Nannen tho Lunden entfangen
50 M lübsch, Unnd schall vor de Jarliche Renthe alle Jar
guet unde ferdich[2] holden, ungefehr vehr Rode van deß Johan=
niß Nannen Dike upm dem Nordern uhtfalle, Dyck unde
[1] in-maten = inmassen, gemäß wie, (gleichermaßen). Lübben159.
[2] verdich = bereit. Lübben 475.
[3] in-leger, -lager = Einlager, Haushaft, (Geiselhaft). Lübben 159. Hausarrest.
Dyckvoet[1] thosamende, also dat kein Dyckrichter darup kan
panden, edder dem Johanni Nannen einiger Schade darvan ko=
ne erstaen, Itt ist averst vorafredet, woferne dorch
Gottes weder unde winde de Kamme up sollickes Dyck
herunder worden storten, dat alße denne der Johannes Nanne
solliches besunderß schole maken laten und darvor lonen[2],
De upsage schall syn ein halff Jar thovorne, Vor de
bethalinge dißer Ingeschrevenen 50 M settet der debi=
tor tho pande alle sine gesampten Güdere, benevenst
eines Inlagerß vorplichtinge, der dibitor schall den
Dyck up „ De tidt der bethalinge“ allewege guet wedder leveren, alßo
dat de Dyckrichte dar nicht konnen up panden
Urkuntlich under des debitoren Hant, Datert den
9 January Anno 614.
(Z) Haringk unnd Anna Russen Ehlüde unde tho Henstede
wanende, sint eine vor alle schüldich Jenß Beckeren tho Lunden
35 M, desülvigen up Martini dißes itzlopenden Jares
mit eines Jares Renthe thobethalen, by vorpandinge erer
gesampten Güdere, Ock vorplichtinge eines Inlagerß,
Borge M. Johannes Coronaeus pastor tho Henstede, lavet
by Vorpandinge siner gesampten Gudere, Ock vorplichtin=
ge eines Inlagers, Urkuntlich under eren undergeschrevenen
handenn, Datert den 21 January Ao 614.
(Z) Sivert Hake thor Horst, iß schüldig Reimer Baren dar=
sülvest, 10 M 8 ß, *nochdarbaven 6 ½ M, Sekere Gethügen Geert
Schomaker tho Henstede,* desülvigen up Michaeliß erstkümstig
Ahne Renthe thobethalen, By vorpandinge siner gesampten
Gudere, Ock Vorplichtinge eineß Inlagerß, Urkunt=
lich under siner eigenen undergeschrevenen hant,
Datert den 25 January Ao 614
[dieser folgende Vertrag ist durchgestrichen]
Hanß Frederich upm Westermhor ist wegen alle deß darup
sin vader Frederich Broderßen ehm thobespreken 100 M.
desülvigen up Michaeliß erstkümstich mit eines Jareß Ren=
the thobethalen,
[1] vot = 3. Unterteil, -satz, Basis, Fundament (am Berg,Altar, an Bauwerken etc.) Lübben 537/8.
Dyckvoet = Deichfuß. dikes-vak = Stück eines Deiches. Lübben 78.
[2] lonen = lohnen (löhnen, bezahlen). Lübben 210.
(Z) De Vormünder tho Karsten Groten tho Vedderinge den
Jungesten Kinderen alße Vitt Karsten und Johan Rode 2 tho
Vedderinge, sint wegen erer Müntlinge[1] wie denne ock dem
broder Carsten, dem H. Lantschriver im Nortstrande Chri=
tiano Petri schüldig eine Vor alle 61 M. Jarlich up Mar=
tini desülvigen mit geborlicher Renthe thovor=
renten, Upsage ein Verndehl Jares thovorne, Börge
Deetleff Karstenß tho Vedderinge, Lavet by Vorpandinge
siner gesampten Güdere, Ock vorplichtinge eines Inla=
gerß, De Vormündere setten dem Borgen wedder=
ümme tho pande, der Vehr Jüngsten Kindere, So woll
ock ere gesamptenn Güdere, Gelickesfalles by
eines Inlagers[4] vorplichtinge , Sekere Gethügen
Woelt Karstennß Unnd Hannß Clauß Hanß 2
tho Vedderinge, Datert denn 1 February Ao 614
[Nachtrag]
*denn 24 July darna, ist der börge Deetleff Carstenß erschenen,
unde bekennet, dat he up 61 M wolde laven, sunsten ist der Summa
vorerst men up 51 M gesetzet gewesen,*
(Z) Anno 614 denn 1 February hebbenn de Vormündere
tho S. Carsten Groten tho vedderinge Jüngesten der Kinde=
ren, Alße Vittß Karsten und Johan Rode beide tho Vedde=
ringe wanaftich, vann aller Inname[2] unde Uhtgave we=
gen erer Müntlinge eine richtige Rekeninge[3] gedahn
alße folget,
Erstlich Hebbenn de gemelten Vormündere wegen der Kinde
upgeböret vann Hanß Clauß Jungen thor Schlichten
vor eine tonne Roggen -------------------------------- 3 M 12 ß
Van Frenß Clauß tho Veddering vor 2 tonne Rogg. 7 M 8 ß.
Van Hanß Clauß Deetleff vor Stro entfangen ------- 1 M 6ß.
Der Voremünder Johan Rode sülven entfangen 2 schepel
Roggenn vor -------------------------------------------- 1 M 4ß.
Der Johann Rode van sinem Mitgehülpen Vitß Carsten entfang. 11 ß.
Noch vann Mhaß Karsten entfangen ------------------ 1 M 12ß,
[1] Mündel, eine Person, die unter Vormundschaft steht.
[2] in-nehmen = 2. in Besitz nehmen (Einnahme). Lübben 159.
[3] rekeninge = Abrechnung. Lübben 298.
[4] in-leger, -lager = Einlager, Haushaft, (Geiselhaft). Lübben 159. Hausarrest.
Vor ein Stücke Wischlant So Mhaß Karsten gekoft, und allen 4
Jungesten Kinderen gehörig, entfangen -------------------------- 85 M.
Noch entfangen van der Kinder Roggen, 8 tonne 2 schepell.
Den Geesthaveren unde eine olde Möder[1] dem grote Karstenß
Johan vor 17 M vorkofft, unde darinnen entfangen ------------- 16 M 4ß.
Clauß Johann tho Vedderinge gekofft 3 Beeste vor ------------ 18 M.
welliches denn 4 Jüngesten Kinderen thosamende gehorig
Unnde de Vormündere ock datsülvige entfangen,
Noch Vor etwaß Roggenn entfangen ---------------------------- 1 M 1ß.
Summa aller dißer
Innahme ist -------- 168 M 1 ß.
Folget de Uhtgave dariegen, welliche wegen aller 4 Jünge=
sten Kindere gescheen unde entrichtet,
Erstlich ann Peter Thomingk up Lex Vehr[2] bethalet ---------- 35 M 1 ß.
An Mahß karsten tho vedderinge bethalet ----------------------- 27 M 4 ß.
Hanß Karstenß Jacob tho Veddering gegeven ----------------- 18 M 6ß.
Dem Vormünder Johan Roden bethalet ------------------------ 1 M 1 ß.
Wegen eines breves ------------------------------------------------ 9 ß.
Wegen einer Koepvorschrivinge an Mhaß Karsten uhtgegeven 2 ß.
An Hanß Anneken Grethen bethalet ------------------------------ 2 ß.
Wegenn Heren Schattinge bethalet ---------------------------------- 4 ß.
Wegen eines Vormünderbreves uhtgegeven ---------------------- 6 ß.
Wegen deßen dat de Vormünder Voreichtet word. utgeg. ------ 1 M 8 ½ ß.
Vor ein Inventarium unde ock eine Vordrachschrifft
dem Schriver gegevenn --------------------------------------------- 2 M 4 ß.
An Holsten Hinrich tho Veddering bethalet ---------------------- 3 M 9 ß.
Reimer Bahren vor dorschent[3] gegeven --------------------------- 12 ß.
Dem Vormünder Johan Roden vor 3 tonne Haveren bethal. ------ 3 M.
Vor ein Voderhemmet[4] dem Wilhelm Schnider tho maken geg. - 10 ß.
[1] moder 3. Mutterpferd, Stute. Lübben 233. Alte Stute = Mähre?
[2] Lexfähre, heute ein Ortsteil von 25799 Wrohm, Kirchspielslandgemeinden Eider, heißt eine Schleuse im Lauf der Eider mit einer Klappbrücke vesehen.
[3] dorschen = dreschen. Lübben 82.
[4] Voderhemd, Das Futterhemd bestand aus Leibchen und Rock Es war im Allgemeinen täglich im Gebrauch. Die Kleidung konnte auch Sonntagstracht sein. Eine Beschreibung finden wir (1616) bei Neocorus. A. Hoffmann 24.
Dem Thede Johan, wegen dat he na Meldorpe vor de Münt=
linge gewesen und Insage antekenen[1] laten, in all. geg. 8 ß.
Dem Boden[2] so einen breff van Meldorp gehalet geg. 3 ß.
Vor den breeff denn he gehalet gegeven --------------------- 4 ß.
An Detleff Karstenß tho Vedderinge bethalet ------------- 21 M 4 ß.
Ann Hannß Vischern tho Vedderinge bethalet ------------- 6 M.
Ann Hanß Karstens tho Henstede bethalet ----------------- 3 M 12 ß.
Ann Johann Vischern tho Vedderinge bethalet ------------ 1 M 10 ß.
An Jacob Karstenß tho Vedderinge bethalet -------------- 13 ß.
An Hannß Dornß Anneken bethalet ------------------------- 1 M 4 ß.
Wegen eines Wammeßes so Carsten entfangen,
ann Clauß Johann bethalet ------------------------------------ 7 M.
An Clauß Johanß Deetleff vor Want[3] bethalet -------------- 11 ß.
Ann Mahß Carsten tho Vedderinge bethalet ---------------- 8 M 12 ß.
Ann Grothe Karstenß Johan vor Dorschent[4] bethalet ------ 3 M 12 ß.
Ann Jarren Clauß Deetlef thor Schlichten Renthe bethalet 6 M 4 ß.
Alße der Vormünden Johan Rode wegen eines breves
na Lunden gewesenn, Vortheret ------------------------------- 2 ß.
Alße Karsten wegen deßülvigen breves thom andern
mhal na Lundenn gewesen, uhtgelecht -- -------------------- 2 ß.
Wegen der Kercken Renthe uhtgegevenn -------------------- 7 ½ ß.
Hannß Dornn tho Veddering bethalet ------------------------- 3 M 8 ß.
Vor diße Vormünder Rekeninge tho schriven gegeven 1 M.
Der Münthigen Moder Vor Vodinge[5] bethalet --------------- 3 M 12 ß.
Aver dißen Rekeninge vortheret worden ---------------------- 1 M 8 ß.
Summa aller dißer Uhtgave 179 M 10 ß.
Ven nun de Inname hirvan afgethagen, So
bliven de Kindere den Vormünderen schüldig – 11 M 9 ß.
Actum Vedderinge July synn der Achtsamen Woeltt
[1] an-teken = angeben, anzeichnen. Lübben 20.
[2] bode, bade = Bote; Gerichtsbote; Dienstbote. Lübben 59.
[3] want = Gewandstoff, Zeug, wollenes Tuch, Kleidung. Lübben 554.
[4] dorschen = dreschen. Lübben 82.
[5] vodinge = 2.Nahrung, Kost, Speise, Futter, Lübben 488.
Karstenß Unnd Hannß Cllauß Hanß, beide tho Vedderinge wan=
aftich, alße Sekere Gethügen hirtho erfordert, Im Jare unde
Dage wo baven gemeldett
Hannß Dorne tho Henstede heft huet dato vann Haringk
Russen *und siner Huesfruwen Annen* darsulvest, vor sick
Unnd sine Erven tho einer bestendigen
*Erff* Hure[1] gehüret, tho westen in sinem Have[2] van der gehorigen
fredinge an, 36 Voet in der brede unde so widt upt osten hen=
doell alße de Nabere up beide siden, dat erige[3] in demsülvigen
Have, gelickesfalles gehüret unnde in besitte hebben, Darvor
schall unde will der Hürer Jarlich up Paschen thor Hu=
re geven 5 M, tho deme schall ock der Hürer einen
dach mit perden Unde wagen dem Vorhürer edder deßen Erven,
alle Jar tho Arbeiden schüldig syn, wie denne ock wat se thor
Molen[4] bringen werden, scholen se Gelickesfalleß up des Vor=
hürerß Mölen jarlich laten malen, Itt ist ock vorher Vor=
afredet, woferne der Hürer edder deßen Erven, ere behüsinge
so se up desülvige stede buwen und setten werden, einem
anderen Vorkopen unde de stede darbi vorhüren wolden, dat
alßedenne der Vorhürer edder deßen Erven, den negesten dartho
scholen sin, unde keinem frömden ahne eren weten unde will=
len datsülvige schole ingerümet werden, Wen nun der
Hurer keine perde unde wagen heft, so ist bescheiden dat he
alle Jar twe Dage hant Arbeit den Vorhürern edder deßen
Erven tho donde schüldig syn, *de fredinge belangende, schall der
Hürer desülvige sülvest holden, it si am ende edder tho siden bi sinen
nabern, und der Vorhürere nichtes darmit tho schaffenn hebben*
Hiraver twe gelickludende
Certen upgerichtet, mit einer Hant geschreven, Unde dorch dat
wordt Warheit uhteinander geschneden, darvan de eine bi
den Vorhüreren und de ander bi den Hürer in Vorwaringe
genamen, Actum Henstede denn 6 February
Anno 614 Inn by sin des Erbaren Wolgelerten Jacobi
Schüßelerß Scholemeister unde Tgitten Marenß beide tho
Henstede, alße Sekere Gethügen hirtho erfordertt.
[1] Erbrecht, ?.
erv-rente = ewige, dauernde Rente. Lübben 105.
[2] have = Besitz. Lübben 138.
[3] erige ? eringe ? Lübben 103.
[4] mole = Benennung eines gewissen Maßes. Lübben 234
Mole = Mühle. Lübben 234.
(Z) Grothe Carstenß wedewe Grethe tho Vedderinge, iß schuldich „gebleven“ na
Uhtwise[1] denn 13 Juny Anno 613 datert unde up eine Hantschrift
Vortekent „dem Jacob Carstenß tho Vedderinge“
153 M 3ß. Alle Jahr up Michaeliß mit einem schilling
de marck thovorrenten, Upsage ein halff Jahr thovorne,
worde Averst de renthe Jarlich tho rechter tidt nicht uhtgegeven
so schall it upgesecht gelt synn, Se Settet averst vor Hövet=
stoell renthe Und schadengelde tho Pande, ere gesampten Jegen=
werdigen Und Innkünftig erlangenden Güdere, Urkuntlich
In Jegenwart Sekerer Menner alse
Jacobi Schußelerß unnd Tgitten Marenß beide tho Henstede,
Datert denn 7 February Ao 614
(Z) Hanß Clauß Clauß tho Henstede ist schüldig Hanß Deetleff
Unnd sinem broder Peter darsülvest, 40 M lübsch, desülvigen
up Gallendach dießes Itzlopenden Jares mit eines Jares
gebörender Renthe thobethalen, by Vorpandinge siner gesamp=
ten Güdere, Ock Vorplichtinge eineß Inlagerß,
Sekere Gethügen, H. Nicolauß Bülcke Prediger tho Hen=
stede, Unnd Clauß Siverß Van Renßborch, Datert den 13
February Ao 614
(Z) Moritz Oldenborch unde sine fruwe Wibe tho Henstede, hebben
Vorgangenen frydage van Haringk Russen und siner
fruwen Annen „ein Jahr“ gehüret, eine Kleine waninge besüden erem an=
deren Langen stalle, unde tho Westen an deß H. Pastoren
Koye Kroge stande, dar hirbevor Hanß Rode und Meyen Jo=
han ingewanet, Darvor schölen de Hurere van Paschen
erkamende an, bet up Paschen Ao 615 thor Hure geven
7 M lübsch, *unde solliches bi Vorpandinge erer gesampten Güdere,*
Unndt thodeme de waninge so guet wedder
umme schaffen, wen datsülvige Jar Vorflaten, alse se it
entfangen, Sekere Gethügen Clauß Bare, Unde Peter
Klöver beide tho Henstede wanaftich, Actum Henstede
denn 15 February Ao 614
[1] ût-wisinge = Nachweis. Lübben 465.
Hürer dd 2 ß
(Z) Bare Johann tho Henstede heft van Carsten Schomaker dar=
sülvest ein Jarlanck van erstkamenden Paschen ahn gehüret, dat
kleine Huseken sampt dem kleinen Hoveken so dartho gehörich,
twischen Claus Timmen unde dem Vorhürer belegen, Darvor schal
der Hürer up Paschen Ao 615 tor Hure geven 10 M lübb[1].
Unde sollicheß by Vorpandinge siner gesampten Güdere,
It ist averst Vorafredet, dat der Vorhürer Sodane Hueß up erst=
kümstigen Paschen, an Daken, Wenden Und Vinstern schall dicht
schaffen, Unde wen dan dat Hure Jar vorflaten, so schal der
Hürer dat Hueß so guet wedderümme leveren, alse he it ent=
fangen, Sekere Gethügen H. Nicolaus Bülcke[2] prediger
tho Henstede, Unde Davit Nieman Van Renßborch,
Datert denn 16 February Anno 614.
(Z) Grothe Carstenß Wedewe Grethe tho Vedderinge, ist schüldich ge=
worden Peter Karstenß tho Henstede 30 M. Desülvigen up
Michaeliß Anno 615 mit eines Jares gebörender Renthe thobethalen,
By Vorpandinge erer gesampten Itzigen und Inkünftig erlangenden
Güdere, Sekere Gethügen Meister Clauß Ehlers und Peter Klein=
schmit beide tho Henstede, Dat. den 22 February Anno 614
debitor dd 2 ß
(Z) Hanß Frederichß upm Westermhor ist schüldich Eggert Ro=
den tho Henstede, 9 ½ M, desülvigen up Jacobi erstkümstig
mit redem gelde tho bethalen, woferne averst it aver de genan=
te tidt 8 Dage stunde, so schall der debitor bethalen 10 M,
Unde solliches bi Vorpandinge der Güdere, Ock Vorplich=
tinge eines Inlagerß, Sekere Gethügen H. Nicolaus
Bülcke unde Karstenß Deetleff, tho Henstede, Dat. de
23 February Ao 614
(Z) Clauß Hake thor Horst, heft Vann Bare Johans Reimer dar=
sülvest entfangen 40 M lüb: Desülvigen up Paschen erstkamen=
de „ mit geborlicher Mante[3]“ rernthe thobethalende, By Vorpandinge siner gesampten
Güdere, Urkuntlich under siner eignen Undergeschrevenen Hant,
Datert denn 26 February Ao 614
[1] lübb mit einem Überstrich = Kontraktionszeichen, bedeutet, dass das Wort lübsch verkürzt (kontrahiert) wurde. Der Mieter muss 10 Mark in „Lübecker Währung“ zahlen.
[2] Bullichius, auch Bülke genannt, Nicolaus, 1604 – 1641 Diakon ab 1641 – 1657 Pastor. Er wurde 1574 im hiesigen Kirchspiel in Kleve geboren.
[3] munte ? = 4. gemünztes Geld. Lübben 237.
debitor dd ß.
(Z) Hannß Johann tho Hollingstede, is schüldig Peter Karstenß
tho Henstede, 50 M, rentet ahn up erstkümstigen Vastelavent,
Unde schall van der tidt ahn, 2 Jarlanck vor de geborliche rente
bestande bliven, woferne averst up Fastelavent Ao 615 de
renthe nicht worde erlecht so schall it upgesecht Gelt sin,
Sünsten schal it up Vastelavent Ao 615 mit allen upge=
wanten Unkosten Unde bedageden Renthe werden bethalet,
By Vorpandinge siner gesamten Güdere, Ock Vorplichtinge
eines Inlagerß, Urkuntlich under siner eigenen Undergeschrevenen
hant, Datert den 27 February 614
(ZZ) Karsten Grothen Shonn Karstenn tho Vedderinge, bekennet huet
Dato, dat he dem Johann Roden darsülvest, Erff und Eigendomlich
averlaten, Vorkoft unde thogeschlagen, alle sine lenderien it si ploch=
edder wischlant, Erstlich den Verdendeel Wischlant van Olacke
Kroge[1] up unde uht, Noch de Südernhelffte eines Mohrkroges
bewesten der Reetwische belegen, Item eine Rode „breet“ Wischelant up
unde uht *up der langen Reetwische* ,
Noch de helffte einer Gehren Jegen der Voderbrügge
belegen, Folgendeß der Schepelßaet plochlant up Schletber=
genn[2], de Naber ²Hanß Vischer ³beosten, Anderthalff Schepelßaet
up Stein Esche[3], de Naber Dilffes Hannß besüden, Noch dar=
sülvest ein Anderthalff, de Naber Reimer Bhar besüden,
Item 2 Schepelßaet beosten Vedderinge, de Naber Woelt
Karstenß besüden, Noch ein Schepelßaet up Attell[4], de Na=
ber Frentz Clauß beosten, Hirvor schall unde will der
obgemelte Koper geven, samptlich unde in einer Summa,
Im Jare wenn men wert schriven 1618 up Michaeliß, 250
Marck lübsch, ock alle de Schult So der Vorkoper „itzo“ schuldig ist, dar=
entbaven afholden unde bethalen, Thodeme hefft ock der
Vorkoper albereit entfangen 6 M, welckere in dißem gerorten
schüldigen 250 M nicht gemeinet, Watt averst belanget
dem poste, dat der Carspelschriver Johanneß Offe de Erven Vor=
meinet thobespreken, darmit heft der Koper nichtes thoschaffen,
Nademe averst des Vorkoperß broder
Johann, dit bavengedachte lant alleß itzunt in der Hure hefft,
[1] Ohlandskrüge ? Lehrer Petersen 1925. Wegemann 79.
[2] Schlippberg, Flurname, Katasterflurbuch 1872. Wegemann 80.
[3] Steinesch, Flurname, Karte 1783. Wegemann 80.
[4] Attel, Flurname, Karte 1783. Wegemann 79.
So schall der Koper up Michaeliß erstkümstigh van dem erwen,
tenn Johan 5 M hure bören, Unde alßdenne dit samptliche gekof=
te lant antasten, Unnd na sinem gefallen gebruken. Ist demna
under beiden delen uhtdrücklich voraffredet unde beschlaten,
dat der Vopkopere schall unde will, up Mitfasten erstkümstig uht dißem
Lande Ditmarschen an frömde ordere dar it ehme gefellig vorreißen
Unde Van der tidt ann, vehr Jarlanck sick deß Ditmarschen Landeß
entholden, Worde averst sollliche Vorplichtinge nicht geholdenn,
Also dat der Vorkoper binnen de Vehr Jahre wedder in Ditmarschen
queme, *edder ock dat he in der tidt buten landeß stervet*
So schall der Koper Ahne Jennige entgelteniße unde be=
thalinge, alle diße Vorgeschrevene Landerien, ahne Jemandeß
ahn unde thosprake Erff unde eigendomlich quytt[1] unde alle frye
beholden Unde besitten, Sünsten, schall unde will der Koper,
wenn der Vorkoper nha vorlope der vehr Jare wedder tho Vedde=
ringe edder int Lant Dithmarschen kumpt, de Vorgedachten 250
M up Michaeliß alße gemeldet in einer Summa Jedoch ahne
renthe bethalen, Vor welliche bethalinge he thom gewiße
Underpande settet, dit gesampte gekofte Lant, Unnd ferner
Alle sine anderen gesampten Güdere, Dütsülvige Alleß
gelavet der eine dem Anderen by Ehren Truwen unde guden
Geloven ahne gefehrde Veste Unnd Unvorbraken tho holden, Vor=
up denn umme mehrer bekreftigung, dißer Schriffte twe
eines ludeß upgerichtet, mit einer hant geschreven, unde Jederm
Dele eine darvan behandiget, Ock vann beiden parten mit
eigenen handen undergeschrevenn, Wellicheß gescheen in
Henstede den 1 Marty Anno 1614.[2]
(Z) Johannes Nanne unde sine Ehliche Hueßfruwe Telße tho Lun=
den, hebben Vor ungefehr dren Jaren, dem Haringk Russen tho
Henstede und siner Ehlichen Hueßfruwen Annen, eren gebörenden
Andehl Vann Selige Deetleff Roden gesampten Hüsingen Unde wanin=
gen „ert und nagelfast“ sampt den darbi gehorigen Höven Und Wurtrhinnen tho Henstede
belegen, benevenst dem Koye Kroge so de Moder Telße de tidt ereß
[1] quît = ledig, frei. Lübben 290.
[2] Dieser Vertrag ist keine carta partita (Chirograph), aber auch dieser Text soll von einer Hand gleichlautend geschrieben werden. Vergleiche Seite 171.
levendeß im besitte hefft, Samptlich vor -- 550 M lübsch
bedingedes Koepgeldes Erff und Eigendomlich vorkofft unde up=
gedragen, de nabere andem koye kroge, Clauß Dreweßen besüd=
en, M. Johannes Coronaeus pastor und Johann Reimerß beosten,
Grethe Johann benorden, unnd de algemeine Süderstrate tho
Henstede upt westen, Jodoch kann sollicher Kroch nicht ehr alße up=
der Moder Doetlichen fall gelevert unde angetastet werden /.
De Vorköpere hebben sodanen Koeppenningk genochaftig entfan=
gen, Dancken den Koperen vor guede bethalinge, also dat se de=
sülvigen umme alle mehr namaninge quiteret, Und willen dero=
wegen ock solliche gekofte Huse unnd waninge sampt darbi ge=
hörigen Höve, wurtrühme[1](?) Unde Koye Kroge, den Koperen frye
vor alle ansprake leveren, Uht alle eren anderen gesampten Gü=
deren alse ein gesettet Underpant, Urkuntlich under Johanniß
Nannen Undergeschrevenen Hant, unnd siner fruwen Telßen
Gerichtlichen bestedigung, Dat. den 2 Marty Ao 614.
*debitor dd 2 ß*
(Z) Karstennß Deetleff tho Henstede, heft van Peter Reimern tho
Süderheistede ein perdt gekoft, darvor schal he ehme up Michaeliß
erstkümstich geven 27 M reetbar[2] gelt, Jodoch ahne Renthe,
By vorpandinge siner gesamten Güdere, Ock Vorplichtinge
eines Inlagerß, Sekere Gethügen Deetleff Karstenß,
unnd Boye Pawelß beide thom Delve, Datert den 13 Marty
Anno 614.
(Z) Clauß Peterß tho Wimerstede ist schüldich sinem broder Hanß
Peterßen tho Reinßbüttell, 6 M lubsch unde twe Kleine
Schepel Roggen, solliches alleß up Michaeliß erstkümstich,
nevenst aller upgewanten Unkostinge thobethalen, By
Vorpandinge siner gesampten Güdere, Ock vorplichtinge
eines Inlagerß, Sekerer Gethüge Tgitten Marx tho
Henstede, Datert den 15 Marty Ao 614.
(Z) Pawelß Widderich thom Kleve Unnd Hanß Grothe upm
Westermhor hebben Van dem H. Lantschriver tho Lunden[3] gekofft
unde bedinget, Viff Rode Unde Söß Rothe Vann deß Clauß Bahren
upm Westermhor sinem Mhore, benorden dem Dwerwege belegen,
*ider Rode umb 24 schilling.*
den Torff dißen Sommer daruth tho graven, So deep alße it den
[1] vortruwen ? = Vertrauen; trauen, sein Vertrauen worauf setzen. Lübben 529.
(wurt) rumen ? = 2. räumen, verlassen; überlassen. Lübben 310.
[2] rêdich = gut. Lübben 295.
[3]Caspar Rumhert (Revenhardt, Rümkert) (1604-1621), war vorher Kanzleischreiber auf Gottorp. Er starb am 22.04.1621 im 45. Lebensjahr. Kinder., Lunden 50.
gemelten Kopern denstlich, herkamende wegen Fürst. Gnad. Lant=
schatt[1] Unde deßwegen upgelopene ungelt[2], alße ungefehr 8 M lubsch,
So der H. Lantschriver van 2 Jaren hero Vorlecht, Solliche Hure
averst *up Michaliß erstkamende*
thobethalen, setten de Kopere edder Hürere tho Pande,
ere gesampten klein unde groten Güdere, Sekere Gethügen Frenß
Hanß Clauß thom Delve, unde Hanß Reimerß tho Henstede datert
denn 23 Marty Ao 614.
(Z) Peter Junge upm Ostermhor ist schüldigh Johann Hannekenß tho
Henstede 14 M, up Jacobi erstkümstich ahne Renthe tho bethalen,
By Vorpandinge der Gudere, Ock vorplichtinge eines Inlag.
Urkuntlich under siner eigenen hant, Ock dat sine fruwe
Grethe sollicheß will Gerichtlich bestedigen, datert den
27 Marty Ao 614.
*Dißer Handel ist nicht Vollenthagenn*
Anno 614 denn 27 marty ist ein unwedderroplich Handel gea=
scheen, twischen Detlefs Jeronimuß eniß, Und Reimerß Karsten an=
derß dellß beide tho Vedderinge, Dergestalt, Nademe Se
ein Stücke Wischelant up Olake Kroge belegen in alleß 3 Rode
breet beide thosamende hebben, unde einem iedern gelickefele dar=
nan gehorig, De Nabar averst Meweß Seke Johann beosten,
unnd Lange Clauß Deetleffs bewesten, Alße hefft der
gemelter Deerleffs Jeronimuß sinen Andehl dem gerorten Reimerß Karsten
hüden dato Ingerumet, also dat he nu Vordan sollichen deel nevenst
sinem eigenen, schall unde mach gebruken so lange he levett ahne
Jennige Hure, Inmaten he it denne vor dießem ungefehr 10
Jarlanck vor gebörliche Hure gehatt, Wenn nun averst der
gemelter Reimerß Carsten mit dode afgeit, So schall unde mach
der Deetleffs Jeronimuß „edder deßen Erven“ deß Reimerß Karsten sinen Andeell
vann dißenn 3 Roden wischlant, Erff unde eigendomlich anta=
sten, unnde ahne Jemandeß An Unde upsprake geneten besitten
unde gebruken, Sollicheß ist ahne geferde unde bedroch under
beiden parten belevet unde Angenamen, ock daraver 2 Certen
und dorch dat wort warheit uhteinander geschneden upgerichtet,
Sekere Mennere Hanß Tyeßen upm Westermhor und Hanß Clauß
Clauß tho Henstede, Actum Henstede Ao et die ut supra.
[1] lant-schat = Landschoss, Hufensteuer. Lübben 197
[2] ungelt = Abgabe jeder Art. Lübben 436.
(Z) Peterß Reimerß tho Süderheistede ist Schüldig Henningk
Spreett tho Lunden 30 M. desülvigenn up ertkümstigen
Michaeliß in redem gelde Jodoch ahne renthe thobethalen,
By Vorpandinge siner gesampten Güdere, Ock
dat der dibitor mit siner eigenen Hant solliches under=
schreven, datert denn 1 Aprilis Anno 614.
(Z) Haringk Russe tho Henstede bekennet huet dato, dat
Jarren Clauß Deetleff thor Schlichten ehme hebben genöchaf=
tich bethalet, 660 M . herrörende wegen Nicolai Jürgenßen
Gudere, daraver der Haringk Russe tho folge erkanten
Urteilß rechtferdich geworden, sine bethalinge tho ersöken,
Quiteret derhalven der Haringk Russe den errechten Jarren
Clauß Deetleff *alße einen deßwegen frieborg?*
wegen sollicher entfangenen 660 M,
de up wekeninge sint getellet unde uthgegeven worden,
Urkuntlich under siner eigenen undergeschrevenen Hant,
datert denn 7 Aprilis Anno 614.
(Z) Clauß Woelt tho Henstede hefft van dem H. Lant=
schriver Casparo Rümhert[4] tho Lunden entfangen 200 M.
Desülvigen van dato an bet up S. Margareten „erstkümstig“ umme geborlich
Mangelt thogebruken, unde alßdenne mit guder ganckbarer
Münte wedderümme thobethalen, By Vorplichtung eines
Erlichen Inlagerß, Ock vorpandung siner gesampten Güdere,
Urkuntlich under siner undergeschrevenen Hantt,
Datert denn 18 Aprilis Anno 614.
(Z) Anno 1614 denn 26 Aprilis hefft Hinrichß Reimer
tho Wimerstede, sinem Vadder Peterß Reimern darsülvest,
erf unde eigendomlich averlaten unde Ingedahn, dre Rode breet
Wischlant up dem qweede[1] in der Nortwische[2] belegen, de
Naber Clauß Frenß an der einen, Unde Peterß Reimer „sülven“ an der
andern siden, Darentiegen deit der Peterß Reimer dem Hin=
richß Reimer wedderümme an den Weßell unde bütenschop
ein schepelßaet plochlant up der Spanne[3] belegen, de Naber,
Wobbeken Claüß benorden, unde Hinrichß Reimer sülven besüden,
[1] Queess-Wi, Flurname im Katasterflurbuch 1872. Wegemann 96.
[2] Norden-Wi; Flurname im Katasterflurbuch 1872. Wegemann 96.
[3] Spang, Spangen; Flurname auf der Karte von 1775. Wegemann 96.
[4] Caspar Rumhert (Revenhardt, Rümkert) (1604-1621), war vorher Kanzleischreiber auf Gottorp. Er starb am 22.04.1621 im 45. Lebensjahr. Kinder., Lunden 50.
Unnd gift up sollichen erfweßell der Peterß Reimer dem Hin=
richß Reimern tho, 18 M 4 ß, welckere gelt der Hinrichß
Reimer thor genöge heft bethalet bekamen, also dat he ehnen
wegenn sodaner bethalinge gentzlich quiteret, Ein Jeder
wil dem anderen Dat sine thogeweßelde Lant vor alle an unde
upsprake frie leveren uht eren gesampten redesten Unde besten
Gudere alße deßwegen gesettede Underpande, Sekere Gethu=
gen Johan Ivernß Scholemeister tho Süderheistede, Und Kruse Jo=
hann tho Wimerstede, Actum ut supra/.
*Koper dd 2 ß*
(Z) Jarrenn Clauß tho Bergewurden hefft huet Dato sinen
broder Karsten, thom Berckenhollm, vorkofft und erflich averla=
ten, sinen Andeell Wischlant wellicheß he bewesten dem bröke[1]
heft und mit rechte dat sülve kann vorbeden werden, vor 2 ½
M, Noch sinen Andeell wellicheß he im Süderholte heft, und
ehm vann sinem broder Deetlef angestorven, vor 1 M 4 ß.
Wellicheß Gelt der Vorkoper althomal[2] mit redem gelde heft beta=
let bekamen, Derowegen der Vorkoper sollicheß alleß
ehme frie leveren will, Uht sinenn gesampten Guderen,
Sekere Gethugen Grothe Carstenß Clauß Und Pawelß,
Karsten beide thom Berckhollm, datert den 1 May Ao 614
*dd 2 ß*
(Z) Philip Nobiß Balberer[3] tho Henstede, hefft van Johan Reimerß
darsülvest entfangen 14 M, darmit he den ersten Termin sineß
gekoften Wahnhuses bethalet, up Michaeliß erstkümstig mit eines
halven Jareß renthe tho bethalen, Börgen Deetleff schröder und
sine fruwen Wibe tho Henstede, laven by Vorpandinge erer ge=
sampten Güdere, Se bekamen averst wedderumme tho schadelosen
Underbörgen, Beckerß Wiben und ere dochter Trine, laven
gelickeßfalleß bi Vorpandinge erer gesampten Güdere, Der
Pricipal[4] Philip Nobiß Averst, settet sinen gesampten borgen
so woll ock dem gemelten Johann Reimerß wedderümme thom
Sekeren underpande, datsülvige syn itzige Wanhueß, up allen,
Noetfall und in trager bethalinge ereß schadenß wedderümme „daruth“
sick tho erhalen, Sekere Gethügen Hanß Karstenß tho Henstede
und Peter Junge upm Ostermhor, datert den 1 May Ao 614.
[1] Brook-Wi, Hinter Broek, Flurname in Barkenholm, Erdbuch 1775. Wegemann 88.
[2] altomale = allzusammen, gänzlich. Lübben 13.
[3] balberer = Barbier. Mensing Chronik 300.
Philip Nobiss, Chronik: „Unser Dorf Hennstedt“ S. 327.
[4] Prinzipal = Auftraggeber. DRW.
(Z) Junge Clauß Voß im Wolde im Carspel Bergenhüsen, schall und
will dem Hanß Karstens tho henstede dießen Itzigen Sommer
twe Beeste in guder grasinge holden, worvor he de genochaftige
bethalinge entfangen, gelavet sollicheß tho holden bi sinen
Ehren Trüwen und guden Geloven, urkuntlich under sinem
gewanlicken Mercke, und 2 Sekeren Menneren alße Hanß Becker
unnd Hannß Moller beide tho Henstede datert 2 May Ao 614.
[1]
*debitor dd 2 ß*
(Z) Lange Hanß Dochter Christina uht dem Nienfelde, ist schuldig
Hannß Peterß tho Henstede 11 ½ M lubsch vor einen afgekofften
fruwen Hoycken, desülvigen up Michaeliß erstkümstig ahne Renthe
mit redem gelde thobethalen, By Vorpandinge erer itzigen
und in kunftigh erlangenden Gudere, Sekere Gethugen
Hanß Karstenß unnd Hanß Reimerß beide tho Henstede,
datert denn 21 May A0 614.
Clauß Peterß tho Bergewurden, bekennet Kraft siner hirunder
geschrevenen hant, dat he denn Woeltß Clauß tho Henstede hebbe
vollenkamene Macht Und gewalt gegeven, Vann Johan Vetten
tho Rosterpe[2] de 40 M, herrörende wegen 2 stucke Landeß welckere
siner Moder Arendeß Wibe Van Eggert Vagedes Anneken vor
testamenteret, und se desulvigen dem gemelten Johan Vetten
wedderumme Vorkofft, in tho Vorderen Unde thomanen, tho
rechte edder in der Güde, up gelicker deell gewin unnd schaden,
unnd er genorten? Clauß Peterß * unde Clauß Woelt* Deßwegen denne
ock der Clauß peterß dem Clauß Woelt, de darup upgerichtede
Vordrach Vorschrivinge, welckere datert den 28 July Ao (15)99.
averhandiget Und Ingedahn, Actum denn 21 May Ao 614
[Unterschriften ]
Claus Peterß myn egende handt
Junge Clawes Woldt min Egen Handt
*debitor dd 2 ß*
(Z) Clauß Hake thor Horst heft Vann Eggert Roden tho Henstede
entfangen 50 m lübsch „bahr gelt“ desülvigen up Michaeliß erstkümstig
mit barem gelde jodoch ahne rente thobethalen, By Vorpandinge
siner gesampten Gudere, Ock Vorplichtinge eineß Inlagerß
urkuntlich und siner eigenen hant, Act. d. 22 May Ao. 614.
[1] Hausmarke von Junge Clauß Voß aus (24899) Wohlde, Bergenhusen.
[2] Vermutlich Rüsdorf,(Rüsdörp, Rustorp, Rustorpe). Laur 557.
Heute ein Stadtteil von 25746 Heide.
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