Soziale Einrichtungen:

Hanna und Albert v. Leesen Stift

Das Rentner-Wohnheim ist die Stiftung eines in Hennstedt geborenen und mit dem Ort verbundenen Bürgers. Es handelt sich um Albert von Leesen, der 1891 in Hennstedt geboren wurde, später in Brasilien einen kaufmännischen Beruf erlernte und 1914 nach Deutschland zurückkehrte. Nach dem Kriegsdienst in der Marine lebte er in Hamburg, wo er 1920 seine Frau Hanna heiratete. In seinem Beruf als Kaufmann brachte er es zu großem Reichtum; in Hamburg und Travemünde besaß er Immobilien, auch war er Aktionär bei namhaften Firmen wie „Maggie“, „Trumpf-Schokolade“ und „Dr. Oetker“. Mit seinem Geld unterstützte er Hilfsorganisationen, veranstaltete Wohltätigkeitsfeste und setzte sich besonders für alte Menschen ein. 
Als Hamburger Kaufmann, der hohes Ansehen genoss, wurde ihm der Titel „Honorarkonsul“ verliehen. Er befand sich damit zwar nicht im diplomatischen Dienst, konnte sich aber gleichwohl offiziell für die Interessen seines von ihm vertretenen Landes einsetzen.
Er bestimmte in seinem Testament, dass nach seinem Tode für sein Heimatdorf Hennstedt eine Stiftung gegründet werden sollte, und zwar ein Wohnheim für alte Menschen.
Albert von Leesen erstellte eine Satzung und ernannte 3 Personen zum Vorstand: Pastor Paul Klingenberg, Bürgermeister Rolf Gosau (beide Hennstedt) und Architekt Uwe Niehus (Heide). In der Satzung legte der Stifter fest, dass nur finanziell schwache Rentner im Heim wohnen dürften; er legte sogar die Mieten fest: Für eine Einzelwohnung 35 DM und für eine Doppelwohnung 45 DM. Für den Bau stellte Albert von Leesen 150.000 DM bereit, dazu 50.000 DM zum Unterhalt. Falls der Bau teurer werden würde, konnte der Betrag aufgestockt werden. Ein Baugrundstück von ca.1800qm wurde in der Siedlerstraße gefunden, und so konnte 1960 die Grundsteinlegung erfolgen. Diese wurde als besonderer Festakt gestaltet, zu dem auch Kreispräsident Glüsing und Landrat Hannemann erschienen. Der Bau wurde im Bungalowstil in drei Wohnteilen auf verschieden hohen Sockeln errichtet. Es gibt insgesamt 8 Wohnungen, wovon eine für den Hausmeister gedacht ist. Zu jeder Wohnung gehörten eine Terrasse sowie eine eigene Haustür. Der Bau wurde 1961 fertiggestellt. A.v.Leesen konnte weder die Grundsteinlegung noch die Einweihung des Wohnheims erleben, da er schon 1960 gestorben war. Seit 2005 besteht zusätzlich die benachbarte Pflegeinrichtung, das Seniorendienstleistungszentrum  „Haus am Mühlenberg
Mit seiner Stiftung hat er großes soziales Engagement bewiesen und sich mit dem Rentner-Wohnheim in Hennstedt ein Denkmal gesetzt. Das wohltätige Ehepaar erhielt seine letzte Ruhestätte auf dem Hennstedter Friedhof.
 

Albert von Leesen 1891-1960, Stifter des nach ihnen benannten Rentner-Wohnheims

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Hanna von Leesen 1891-1960

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Luftaufnahme der Anlage 1

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Wohnungen im von Leesen Stift

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Ehepaar von Leesen mit Nichte

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