Zeitreise Eine Auswahl:

Auswahl einiger archäologischer Funde aus dem heutigen Gebiet von Hennstedt und Umgebung (Privatbesitz)

Die vor ca. 5000 Jahren auf der Dithmarscher Geest entstandenen ersten Siedlungen waren durch umgebendes Wasser (Gieselau, Eider, Nordsee, Elbe und im südöstlichen Teil die Holstenau) sowie durch Moore und Sumpfgebiete schwer zugänglich und so vor Feinden relativ gut geschützt. Auch der Name ‚Dithmarschen’ weist auf diese Landschaft hin, der im altgermanischen 'großes Moor'  bzw. 'großes Marschland’ bedeutet.4  Immer wieder vorkommende Überschwemmungen durch den Urstrom der Eider trugen zur Fruchtbarkeit der Böden in der Flussmarsch und damit zu einigem Wohlstand bei.

Die erste schriftliche Erwähnung zur mittelalterlichen Besiedelung Dithmarschens wurde vom Domherrn Adam von Bremen ca. 1050 beschrieben, der alten Urkunden entnahm, dass die drei Gaue Sachsens, nämlich Dithmarschen, Holstein und Stormarn, bereits ab dem 5. Jahrhundert von sächsischen Stämmen besiedelt waren. Ab dem 10. Jahrhundert nahm die Bevölkerung zu, und die Besiedlungsstruktur veränderte sich. Die Bauern und Geschlechter organisierten sich zu Kirchspielen, die genossenschaftlich für den Deichbau und die Gewinnung von landwirtschaftlichen Flächen in den Marschen verantwortlich waren. Durch den Bau von Kögen wurde dem Meer über Jahrhunderte immer wieder Land abgerungen.

Neben dem Löschplatz am Töschen mit dem Zugang zur Eider hat sicher auch der Kreuzungspunkt der alten Wegstrecken in Ost-West-Richtung (Tellingstedt-Friedrichstadt) bzw. Nord- Süd-Richtung mit zur anfänglichen Entwicklung des Dorfes beigetragen, wobei Horst in früheren Zeiten Anlege- und Übergangsstelle nach Stapelholm war.

Die Kirche mit ihrem erhaltenen, spätromanischen Schiff wurde nach 1140 erbaut und 1190 dem Heiligen Secundus geweiht. 5
Erst Ende des 12. Jahrhunderts wurde Hennstedt im Zusammenhang mit der Pfarrkirche urkundlich erwähnt, obwohl schon vorher eine altgermanische Siedlungs- und Verwaltungsstruktur vorhanden gewesen sein muss, die sich in der Verwaltungseinheit der Kirchspiele wiederfindet.

Die gesellschaftlichen Organisationsformen entwickelten sich im Zuge der Kolonisation der Marschen. Deichbau und Entwässerung erforderten eine übergeordnete und zugleich regional geliederte Instanz zur Koordination. Diese öffentlich-rechtlichen Funktionen übten die Kirchspiele aus. Bis zum 16. Jahrhundert entstanden in Dithmarschen 24 Kirchspiele, die politisch selbständig handelten. So wird Hennstedt unter seinem damaligen Namen Hanstede („zur hohen Stätte“) im Jahr 1281 in einem Friedensvertrag der Dithmarscher mit Hamburg erstmals urkundlich als Kirchspiel erwähnt.6  Dabei ging es um friedlichen Handel an Land und zur See ohne Strandraub. Einen gleichlautenden Vertrag schlossen auch die übrigen Kirchspiele ab, jedes für sich.

Durch die Bildung der Geschlechterverbände, die aus den früheren Siedlungsgemeinschaften hervorgingen, wurde die Macht der Vögte geschwächt. Der überwiegende Teil des ansässigen Adels überlebte diese Entwicklung nicht und ging außer Landes. Die Geschlechterverbände hatten das Fehderecht und waren für alle zivilrechtlichen Fragen zuständig. 7

Steinmeißel

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Steinaxt

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Abschläge der Geräteherstellung

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Unvollendete Pfeilspitze

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Pfeilspitze

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Feuersteinklinge der jüngeren Steinzeit

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Schaber

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Spindelgewicht aus Ton (Bronzezeit)

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