Zeitreise Eine Auswahl:

Frühgeschichte und Entstehungsgeschichte des Ortes

Geestränder und Gewässernähe wurden bereits von Siedlern in der Steinzeit favorisiert, um die Vorzüge der verschiedenen Landschaften gleichermaßen nutzen zu können.

Auf der Geest war man in den Behausungen vor Überflutungen einigermaßen sicher, konnte auf den gerodeten Flächen Ackerbau betreiben, und der Wald als Holzlieferant für die lebenswichtigen Feuerstätten war nicht fern. Andererseits standen den Steinzeitbauern mit dem nahen Gewässer auch in trockenen Sommern zuverlässig genügend Trinkwasser für sich und die Haustiere und zusätzlich reichlich Fische und Muscheln als weitere Nahrungsquellen zur Verfügung.

Die Hohe Stätte am Urstromtal  der Eider mit einer starken Ausbuchtung nach Süden (dem heutigen 'Töschen') war geradezu prädestiniert für eine frühe Besiedlung, die auch Funde aus jener Zeit belegen. Denn immer wieder kann man heute noch auf bestimmten Feldern in Ortsnähe gebrannte Flintsteine entdecken, die als Fußbodenbeläge in Hünengräbern dienten. Weitere Indizien für eine frühe Besiedlung sind Werkzeuge aus Feuerstein, die ebenfalls von den Feldern der Gemarkung Hennstedt stammen. Neben einem Steinmeißel vom Kakelberg und dem eines fein ausgearbeiteten Bruchstücks einer Speerspitze (Fedderinger Straße) sind dies Feuersteinklingen, Fellschaber und Klopfsteine. Ein Webstuhlgewicht aus Ton aus der späteren Bronzezeit befand sich ebenfalls unter den Funden, was auf eine kontinuierliche Besiedlung hindeutet. Nach den damaligen Auswahlkriterien für einen Siedlungsplatz (Geestrand, Gewässernähe und möglichst Süd- oder Osthang) ist zu vermuten, dass der Ursprung von Hennstedt parallel zum Töschen im Bereich der heutigen Norder-/Mittel-/ Süderstraße, der Horster Straße und möglicherweise auch eines Teilstücks der Tellingstedter Straße liegt.

Insgesamt sind in der Gemeinde Hennstedt 46 steinzeitliche Fundstellen, 5 Grabhügel der Bronzezeit sowie die spätmittelalterlich bis frühneuzeitlichen Deichabschnitte im östlichen Horster Koog in der archäologischen Landesaufnahme verzeichnet. 2

 

Reliefkarte auf Basis lasergestützter Höhenvermessung. Niederungen Blau-Magenta, Grün-Gelb-Braun= Höhen bis 3m, Grau=Geest über 3mNN. Gut erkennbar die Dünen bei Horst und die Geest bei Pferdekrug. Zwischen Westermoor(Kleve) und Horst eine Reihe kleiner Wurten. Im Südosten fällt die Anlage des Golfplatzes Apeldör auf, im westlichen Ortsbereich die Sportanlagen und Kiesabbau, K = Kirche Bearbeitung Volker Arnold Daten LVermGeo SH

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