Secundus Kirche

Orgel , Organisten , Kirchenglocken

Orgel und Organisten
Die Orgel ist im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebaut, ergänzt oder erneuert worden. Einem Vertrag vom 30. Juni 1611 mit dem Orgelbauer Nicolaus Einfeldt aus Barkau, der die Orgel renovieren sollte, entnehmen wir, dass in der Secundus-Kirche schon um 1580/90 eine Orgel eingebaut war, wie auch anderorts in Norderdithmarschen, so in Neuenkirchen, Lunden und Wesselburen. Die Orgel in unserer Kirche wird als „Brunner-Orgel” bezeichnet – nach dem berühmten Orgelbauer Tobias Brunner, der sie Mitte des 17. Jahrhunderts erstellte. Von ihr ist leider nur der schöne Prospekt (Außenansicht) erhalten. Er ist aus Eichenholz im Renaissancestil ausgeführt und immer wieder sorgsam restauriert worden. Heute umfasst die Orgel 20 Register, ein Hauptwerk, ein Schwellwerk, zwei Manuale und ein Pedal mit zwei Basstürmen links und rechts an das Brunnerwerk angebaut und im barocken Stil gefertigt. Etwa alle hundert Jahre mussten an der Orgel grundlegende Reparaturen oder Neuerungen erfolgen. Einer der hier tätigen Orgelbauer war J.H Klappmeier aus Glückstadt, dessen Orgel in der Wesselburener Kirche noch heute berühmt ist. Die Orgel in Hennstedt wurde beim Turmbrand von 1844 stark beschädigt und musste weitestgehend erneuert werden. Dies geschah 1860 durch den Orgelbaumeister Heinrich Kühne aus Segeberg. Weitere Orgelbauer sorgten in den darauf folgenden Zeiten für Verbesserungen; seit 1981 ist die Firma Neuthor aus Kiel an der Orgel tätig: Das Instrument wird regelmäßig überprüft und die Intonation des Pfeifenwerks verbessert. Weitere klangliche Arbeiten fallen immer wieder an.
Ein Orgelbauverein kümmert sich seit geraumer Zeit um den Erhalt der Orgel und leistet seinen Beitrag zur Bereitstellung der finanziellen Mittel.
Die Hennstedter Organisten der früheren Zeit waren gleichzeitig Kirchspielschreiber. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde dieses Doppelamt aufgelöst und dafür das Organistenamt an eine Lehrerstelle gekoppelt. In der heutigen Zeit kann sich der Organist aber voll der Kirchenmusik widmen.
In Kirchenmusikerkreisen hat es ein Hennstedter zur Berühmtheit gebracht: Hans-Friedrich Micheelsen (1902 – 1973), der in Hamburg Professor an der Musikhochschule wurde und auch viele Instrumental- und Vokalmusikstücke verfasste. Sein Vater war in Hennstedt Lehrer und Kantor. Der Wohlklang der Orgel wird vielfach gerühmt: ” Die Wirkung des vollen Werkes der Orgel ist imponierend, würde aber noch effektvoller sein, wenn die Akustik der Kirche den Klängen der Orgel günstiger wäre. Die zarten Register sind von ungemein lieblicher Wirkung. Im Oberwerk zeichnet sich das Fagott 8` aus: eins der schönsten Register, welches mir in dieser Art vorgekommen ist. Das Werk im Ganzen ist unbedingt zu den vorzüglichen Orgeln unseres Landes zu rechnen, wird jeden Kenner befriedigen und macht dem Erbauer alle Ehre. Derselbe hat sich als höchst solide und geschickt in der Arbeit, wie auch sehr gewissenhaft bei seinem wirklichen Kunstprodukt bewährt und hat sich ein schönes Denkmal seiner besonderen Tüchtigkeit in seinem Fache auch für fernere Zeiten gesetzt”. Die Akustik verbesserte sich erst, nachdem es zu größeren Umbauten des Kirchengebäudes kam; insbesondere die Umwandlung der flachen Holzdecke in ein Tonnengewölbe trug dazu bei.


Die Kirchenglocken
Die für die SecundusKirche 1872 gegossenen Glocken wurden 1916 für Kriegszwecke abtransportiert. 1924 bekam die Kirche Stahlglocken. Sie waren von der Firma Radler in Hildesheim hergestellt worden. Diese Eisenglocken zeigten bald Materialermüdung, weshalb 2014 neue Glocken  angeschafft wurden. Am 25. April wurden 4 Bronze-Glocken  bei der Firma Rinker in Sinn (Hessen) gegossen und am Himmelfahrtstag in Hennstedt vor der Kirche geweiht.  Die Umschrift auf den Schultern sind :
  1. EHRE SEI GOTT IN  DER HÖHE   2. UND FRIEDE AUF ERDEN  3. UND DEN MENSCHEN EIN WOHLGEFALLEN  und die 4.Glocke im Dachreiter   GEHEILIGT WERDE DEIN NAME. 

Die nach dem Brand 1860 weitgehend erneuerte Orgel

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