Eine Müllabfuhr gab es im Dorf nicht, allerdings auch nicht den großen Anfall von Hausmüll - weder Plastikmaterial noch die Papierflut, die uns heutzutage ins Haus flattert. Altglas wurde bis zum Bruch stets wiederverwendet; Altpapier vollends zum Feueranzünden, Einwickeln von Butterbroten oder als Toilettenpapier verbraucht. Während die Altkleider (für Putzwolle) und Tierfelle vom Lumpensammler aus Fedderingen abgeholt wurden, brachte man sperrigen Müll zur Schietkuhle, die sich in der Nähe des heutigen Schwimmbades befand. Küchenabfälle kamen in die ‚Drangtünn, deren Inhalt an die Schweine und andere Tiere verfüttert wurde. Der Inhalt der Goldammel (Toiletteneimer) landete entweder auf dem Misthaufen oder in extra dafür ausgegrabenen Erdlöchern, in die auch die aus den Herden und Öfen jeden Morgen entleerte Asche hineinkam – deswegen auch Aschkuhlen genannt. Ein damaliger Geheimtipp war es, den Rhabarber, die Erdbeeren oder Spargelbeete direkt mit dem Toiletteninhalt als wertvollem Dünger zu versehen.