Nachkriegszeit

Die Situation in Schleswig-Holstein

Schleswig-Holstein war nach dem 2. Weltkrieg das Land mit dem größten Bevölkerungsanstieg in den Besatzungszonen. Der Grund lag in seiner geografischen Lage, da viele Vertriebene über die Ostsee flohen und überwiegend in den Häfen von Kiel oder Flensburg landeten. Da es im ländlichen Raum von Schleswig-Holstein wenig kriegsbedingte Zerstörungen gegeben hatte, wurde der überwiegende Teil der ankommenden Flüchtlinge hier untergebracht. Außerdem ging das zuständige Landesministerium für Volkswohlfahrt davon aus, dass die Flüchtlinge in den ländlichen Gebieten leichter ernährt werden konnten.  
In den letzten Kriegsmonaten flüchteten insgesamt über zwei Millionen Menschen aus dem Memelgebiet, Ost- und Westpreußen, Danzig, Pommern, Schlesien oder dem Baltikum nach Schleswig-Holstein. Im Mai, Juni und Juli 1945 kamen hunderttausende Vertriebene aus dem Osten hinzu. Bis Ende Juni waren es fast 700.000. 52