Nach der Reichsgründung 1871 ging es vielen Bauern an der Westküste dank der Agrarreformen besser als zuvor. Sie waren zu Vermögen gekommen und zeigten dies auch gerne. In Dithmarschen wurden sie ironisch „KuK-Bauern“ genannt, in Anlehnung an die prächtige kaiserlich und königlich Doppelmonarchie Österreich-Ungarn. Denn diese neureichen Bauern bauten sich nun recht ansehnliche Häuser, auch Stadthäuser im Stile der Gründerzeit, meist in der Nähe des Bahnhofs. Sie hießen „KuK-Bauern“, weil sie sich außer mit ihren Villen mit „Köksch und Kutscher“ schmücken konnten.
In Hennstedt gibt es gegenüber vom alten Bahnhofsgebäude noch drei derartige Häuser (eins wurde vor kurzem abgerissen). In der sog. Millionenstraße (Ottensstraße) gab es nur ein bäuerliches Anwesen, die anderen Häuser waren Bürgerhäuser. Straßen mit diesem Namen gibt es in vielen Orten. Die Herkunft scheint nicht immer dieselbe, könnte aber aus dieser Zeit stammen.