Fundsachen

Geschichte der Kirchtürme von Hennstedt

Im Jahre 1741 zerstörte ein Blitz den alten Hennstedter Kirchenturm, der aber nur ein Dachreiter gewesen war. Die Glocken hingen in einem Glockenturm, der neben der Kirche stand. Es wurde beschlossen, einen neuen großen Turm (Dachreiter) zu bauen, in dem die Glocken aufgehängt werden konnten. Um Platz für das Balkenwerk zu schaffen, wurde die Orgel vorverlegt. Nach hundert Jahren, am 21. Oktober 1841 schlug der Blitz wieder in den Kirchturm ein und zündete. Dieses Feuer konnte schnell, angeblich mit Buttermilch, gelöscht werden. Am 7. Mai 1844, es war die Hochzeit von Hans Rathmann und Anna Maria Margaretha Seemann, die die Kirche gegen 12 Uhr verlassen hatten, als ein gewaltiger Blitz in den Turm fuhr und zündete. Viele Gäste versuchten den Brand zu löschen. Da fuhr ein zweiter Blitz in den Turm und tötete zwei junge Männer. Nun flohen alle Menschen aus dem Turm, was ihr Glück war, denn bald fuhr ein dritter Blitz in den Turm. Als die Turmuhr eins schlug, brannte der ganze Turm. Nachdem die Turmuhr drei schlug, wurde sie vom Feuer erfasst und war für immer unbrauchbar. Die Feuerwehren von Delve, Linden und Heide waren zur Hilfe geeilt und verhinderten den Übergriff des Feuers auf das Kirchenschiff. Leider wurde dabei die Orgel völlig zerstört, und auch sonst waren viele Verwüstungen angerichtet worden. Der Wiederaufbau des Turmes im Jahre 1847 wurde von dem Unternehmer Tietz in Heide ausgeführt. Dieser Turm steht heute noch. In der Kugel der Kirchturmspitze wurde eine von Pastor Nissen verfasste Broschüre mit einer kurzen Beschreibung des Kirchspiels und des Turmbrandes gefunden sowie eine Kupferplatte von 1693 über die damalige Erneuerung des Turmes; außerdem die Kupferplatte von 1742 mit den Angaben über den damaligen Wiederaufbau des Turmes.