Örtliche Besonderheiten

"Ponöffel“

Wer kann sich erklären, warum die Bergewöhrdener ”Ponöffel” genannt werden? Der Name stammt aus der Zeit, als im Zuge der Napoleonischen Eroberungen auch in den Dörfern Dithmarschens Franzosen einquartiert waren – so auch in Bergewöhrden.
Diese bekamen einmal den Befehl, eine Fuhre Kriegsmaterial zur Eiderfähre nach Delve zu bringen. Dazu mussten sie den Weg durch den Delver Koog nehmen: ”Nu kann sickjedeenvörstellen, watfröherdüsseKoogsweeg knapp topasseer`nweensünd. Överhauptkeen Freud hebbtvör knapp tweehundertJohrn Charles, Pierre, Alain, Jacques unannereSuldotenutdat milde Klima vunSüdfrankriekdoranhatt, as se ut Napoleon sien Armee no hier in NattenunNevel verslogen worr`n. As Besatzung sünd se hier nie gern seh`nween, weer`nwiss nie willkomen an de Eiderkant.” 1
Die Bergewöhrdener waren gespannt, ob die Holzbrücke über einen Wasserlauf die schwere Last der Fahrzeuge aushalten könnte? Gerne hätte man gesehen, wie so ein Franzosenfahrzeug einbrechen würde...Man könnte ja auch ein wenig mit Säge und Beil nachhelfen... Und es passierte, was passieren sollte: Die Brücke brach zusammen. Der Franzmann hielt keine lange Ansprache – nur zwei Wörter waren nötig, um den Platt sprechenden Bauern zu verdeutlichen, was Sache war: ”Pont neuf”! (Neue Brücke!)
Diesen Worten wurde mit dem Bajonett Nachdruck verliehen, und so gehorchten die Bergewöhrdener – sahen aber später auch ein, dass die neue Brücke doch einige Vorteile bot!
Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen: Seitdem werden die Bergewöhrdener als ”Ponöffel” belächelt.