Hatten die Familien der Bauern über Jahrhunderte eine Wohngemeinschaft mit den Tieren auf engsten Raum, erfolgte ab 1880 eine Auflösung der Wohngemeinschaften und die Aufteilung in Wohn- und Wirtschaftsgebäuden.
Der Aufbau der Höfe am Ende des 19. Jahrhunderts verlief nach einem ähnlichen Schema.
Wohn- und Wirtschaftsgebäude waren unter einem Dach. Die Bauernfamilie lebte dort mit ihrem Vieh. Auf dem einen Ende wohnten die Menschen, an der anderen Seite das Vieh. Eine direkte Trennung zwischen Wohnung und Stallungen war gegeben. In der Mitte befand sich die Diele, dort war der zentrale Arbeitsplatz sowie Abstellhalle für große Geräte aber auch für große Schränke, Truhen und Betten. 12
Auch die Agrarreform nach 1945 brachte keine wesentlichen Änderungen in den Hofstrukturen. Die Bauern betrieben hauptsächlich Viehwirtschaft und Ackerbau. Das Pferd unterstützte den Bauern bei der vielfältigen Arbeit auf dem Ackerland. Viele Arbeitskräfte waren erforderlich, um die täglichen Arbeiten zu erledigen. Zur Erntezeit kamen Fremdkräfte dazu. In Dithmarschen brachte das Programm Nord (ab 1953) mit seinen Fördermöglichkeiten Veränderungen von jahrhundertealten Strukturen. Sie ergaben sich durch Flurbereinigung, den Ausbau der Schöpfwerke an der Eider, neue Aussiedlungen und den landwirtschaftlichen Wegebau.
Im Rahmen der Flurbereinigung kam es zu Flächenzusammenlegungen, die eine effektive Bearbeitung ermöglichten. Die Technisierung nahm Fahrt auf.
Grundriss eines Fachhallenhauses, wie es auch in Dithmarschen vorkam. 13
Der Bauernhof von Heinrich Siem um 1900 mit 2 längsseitigen Ein- oder Durchfahrten hatte eine beachtliche Größe. Der Wohnbereich liegt hier links im Bild von Bäumen verdeckt.